Dass das Wetter gut werden wuerde, wusste ich. Ich bin also mit Sonnenschein geweckt worden und zum Fruehstueck gabs Croissants mit Marmelade und dazu Apfel-Mango-Saft. Lecker.
Ich weiteren Verlauf des Morgens hab ich mich fertig gemacht, dick eingecremt und gegen Mittag gings dann los mit dem Bus (156) nach Manly. (Langsam wird mir bewusst, was es bedeutet hier Bus zu fahren. Von wegen wir Deutschen sind puektlich. Busfahrer hier sind ueberpuenktlich. Wer 5 Minuten vor planmaessiger Abfahrt nicht an der Bushaltestelle steht, hat relativ schlechte Chancen mit dem gewuenschten Bus zu fahren.) Michi hat mich runter gebracht zur Bushaltestelle, ich musste nur noch eine Schnellstrasse (Pittwater Rd) ueberqueren. Gar nicht so leicht, denn ein Auto war klugerweise einfach mal mitten auf der Strasse stehengeblieben. So wurde aus einer dreispurigen Strasse eine zweispurige (die Strasse hat 3 Streifen pro Richtung) und ein kleines Verkehrschaos entstand. Und da kam auch schon der Bus (natuerlich 7 Minuten zu frueh)... Was tun? Richtig, erstmal checken, obs auch mein Bus ist. War er nicht, Gott sei Dank. Die Strasse war immer noch nicht frei und nach einiger, langer Zeit vergebenen Wartens auf dem Mittelstreifen (auch Rescue Island genannt) konnte ich die Strasse tatsaechlich ueberqueren.
Im Bus selber habe ich Julia getroffen, zusammen sind wir in Manly ausgestiegen.
Dort angekommen sind wir schnurstracks zum Strand gegangen, der rappelvoll war. Dort haben wir auf Nicole gewartet. Als sie ankam, haben sich die beiden erst mal bei Hungry Jack's (alsoBurger King) gestaerkt, ich war noch satt von meinem Fruehstueck.
Und danach waren wir surfen. Vorweg: Es war soooo toll!
Wir sind zu dieser Surfschule gegangen, mussten so eine Anmeldung ausfuellen, bezahlen und los gings. Neoprenanzug an (meiner war schon nass, was ziemlich unangenehm war), weisses T-Shirt drueber (damit uns unsere instructors James und Scott im Wasser als beginner erkennen), Brett bekommen, es zu einem einigermassen freien Platz im Sand geschleppt. (Das Brett war echt schwer!) Dort haben wir uns im Kreis angeordnet und haben erstmal eine theoretische Einweisung bekommen: wie man rauspaddelt (80% sind paddeln, der Rest ist Spass. Ich glaube, es sind 95% paddeln. Zumindest, wenn mans nicht so raus hat.), wie man durch die Wellen kommt, wie man aufs Bord gelangt, wie man darauf stehen muss, wie man am sichersten wieder an die Wasseroberflaeche gelangt, wenn man vom Bord geschleudert wird...
Die wichtigsten Bewegungen haben wir auch auf dem Trockenen geuebt, dann gings endlich ab ins Wasser. Zuerst hiess es natuerlich erst mal paddeln, paddeln, paddeln.
Sobald wir weit genug draussen waren, kam entweder James oder Scott zu uns, hat uns und unser Brett in die richtige Position gebracht und Anweisungen gegeben ("paddeln" oder "stell dich hin" oder "JETZT!!").
Meine erste Welle hab ich nicht gekriegt, ich war so verbluefft, dass es jetzt schon so weit sein sollte, dass ich gar nicht mehr richtig wusste, was ich tun muss. Etwas bitter.
Aber die zweite war richtig toll. Erstmal musste ich natuerlich wieder weit genug ins Wasser, was sich alleine nicht so einfach gestaltete. Sobald man froh war, einige Meter vom Strand entfernt zu sein, kam eine Welle und hat einen total mitgerissen und dann ging das Gepaddele wieder von vorne los. Waehrend ich schon mit dem Kopf unter Wasser war, hatten andere menschen tatsaechlich noch Bodenkontakt. Jedenfalls hab ich dann direkt die zweite Welle gekriegt, ich wusste ja schon, wie sich das so anfuehlt, hab mich mit den Armen hochgedrueckt, hingestellt und ... bin tatsaechlich stehen geblieben. Das Gefuehl war unbeschreiblich. Man ist einerseits so stolz, dass es klappt und man will, dass es gar nicht aufhoert. Gleichzeitig ist man hochkonzentriert, damit man nicht runterfaellt und es fuehlt sich einfach cool an.
Und dann bin ich runtergeplumst.
In einer sehr euphorischen Stimmung gings dann wieder raus, ein steter Kampf gegen die Wellen und die Stroemung.
James und Scott haben sehr dabei geholfen, es muss unheimlich anstrengend fuer die gewesen sein. Wir waren in etwa 15 Leute, und die beiden waren unermuedlich dabei, uns allen ein paar Wellen mit auf den Weg zu geben. Je nachdem, ob man dann stehen konnte oder nicht haben sie einem ein Feedback gegeben, was man falsch gemacht hatte bzw. was man beim naechsten Mal nach verbessern sollte bzw. worauf es zu achten gilt.
Ich zumindest kann sagen, dass ich mich da total gut aufgehoben gefuehlt habe. Auch die Gruppe war sehr nett. Eine Asiatin war dabei, die hatte einen chicen Ponyzopf, war sehr dick mit Make-up zugekleistert und hatte waehrend der ganzen Zeit riesige Creolen im Ohr... unfassbar.
Meine dritte Welle war auch total gut, bei der vierten hatte ich leider nicht mehr die Kraft, mich vom Brett wegzudruecken. Schade. Und die Zeit war auch schon rum...
Wir haben alle Sachen zurueckgebracht, kurz geduscht und dann trockene Bikinis angezogen.
Total k.o. aber zufrieden mit uns und der Welt und dem Wetter waren Nicole, Julia und ich noch ein weiteres Mal bei Hungry Jack's, wir brauchten einfach eine Staerkung. Leider hat das meine Meinung ueber Burger King und meine Begeisterung fuer McDonalds nicht unbedingt geaendert. An den Pommes fehlte Salz (und zwar viel!), die Cola war zur Haelfte Eis (nicht uebertrieben) und der Burger war labberig.
Um eine Erfahrung reicher, immer noch hungrig und mit lahmen Oberarmen sind wir dann mit dem Bus zurueck nach Hause gefahren.
Nach fast einer halben Stunde Fahrt und einer netten Unterhaltung mit einem von diesen coolen Busfahrern (die sind hier viiiel gluecklicher als in Germany, ich weiss auch nicht, woran das liegt), und ca. 20 Minuten laufen war ich dann wieder zu Hause. Begruesst wurde ich von einem lachenden Miles, Tomatensuppe (mit Sour Cream, sehr lecker) und einer kalten Dose Cola (die hier uebrigens mit 375 ml groesser sind als in Deutschland).
Nach dem Essen habe ich zum ersten Mal mit meiner Familie telefoniert, dank so einer Billignummer alles kein Problem.
Es war ein anstrengender Tag und ein sehr schoener.
Ich werde wieder surfen gehen!
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