Dienstag, 29. September 2009

Julias Geburtstag - 29. September 2009

Gestern hatte Julia Geburtstag.
Anlaesslich ihres Alterns habe ich so am Montag Abend mit Franzi Kuchen gebacken.
Sie sollte mir erstmal helfen, alle Zutaten zu finden, die ich fuer den Mandarinenkuchen brauchte, waehrend ich noch mit Abraeumen des Tisches beschaeftigt war. Sie hat es sich aber nicht nehmen lassen, schon mal mit dem Teig anzufangen.
Was soll ich sagen? Es wundert mich nicht sehr, dass die letzten beiden Kuchen nach hinten losgegangen sind.
Irgendwann fiel ihr naemlich auf, dass sie vielleicht 100 Gramm zu wenig Mehl im Teig hatte. Ausserdem brachte man fuer den Teig 6 Eier, nicht nur 6 Eigelb. Das Eiweiss (,das leider schon im Abfluss verschwunden war,) sollte man hinterher unter den Teig heben. Der Teig hatte zu dem Zeitpunkt eine aeusserst merkwurdige Konsistenz, er nahm die heisse, geschmolzene Butter nicht auf.
Gott sei Dank hatten wir noch 6 weitere Eier, von denen diesmal das Eigelb im Ausguss gelandet ist, mit deren Hilfe der Teig aber eine halbwegs normale Form annahm.
Mein Part beschraenkte sich auf das Abgiessen und Auffangen des Mandarinenwassers und dem Verteilen der Mandarinen auf dem Teig, der auf einem Backblech bereits ausgebreitet war.
Ab in den Ofen und backen, anschliessend wurde der Kuchen mit dem Mandarinenwasser uebergossen. Er schwamm quasi darin, ich hatte etwas Sorge, dass er eine reine Matsche werden wuerde.
Gestern morgen bin ich, nachdem ich mich hier soweit fertig gemacht hatte, mit dem Bus nach Mona Vale gefahren, habe einzelne Kleinigkeiten im ansaessigen Supermarkt gekauft und war kurz im Flightcenter bei Erika, um mich danach am Strand mit Julia zu treffen.
Wir haben ein Geburtstagsstrandpicknick gemacht, das Wetter spielte mit. Es gab alles, was das Herz so begehrt, Cola, Kuchen (der uebrigens ziemlich lecker war), Weingummi, Marshmallows, Schokolade.
Am Strand haben wir dann 3 nette Jungs kennen gelernt, Nick, Taylor und Matt. Sie waren da surfen und offensichtlich an uns interessiert...
Zum Kuchenessen und zum Leidwesen der Jungs, sind wir dann zu Iris gegangen, begleitet von den Pfiffen der Jungs. Iris hatte Schwarzwaelderkirschtorte gemacht, lecker aber auch sehr maechtig.
Wir haben ein bisschen mit ihr gequatscht, uns ueberlegt, was wir abends in Sydney machen koennten und kurze Zeit spaeter, Julia hat noch mit ihren Eltern telefoniert, gabs auch schon Abendbrot, den von Julia gewuenschten Schweinebraten mit Kloessen, leider ohne Sauce. Dazu gabs Salat, Sekt und statt der Sauce erwaermte Zwiebelmarmelade. Das war eigentlich sogar ziemlich lecker.
Iris hat uns dann noch das Kreuz des Suedens gezeigt, ein Sternenbild, das nur auf der suedlichen Halbkugel zu sehen ist.
Julia und ich haben uns dann fertig gemacht, d.h. warm angezogen und sind zum Bus gegangen. Mit dem L90 Richtung Sydney City, aber ohne richtigen Plan, was wir tun wollten. Wir sind am Queen Victoria Building ausgestiegen und zum Darling Harbour gegangen, wo wir zwar einen Crepe gegessen haben (ich mit belgischer Schokolade, Julia, weil keine Butter mehr da war, mit Zucker und viiiiel Eis), aber wo eigentlich nichts los war. Einmal sind wir auf gut Glueck der Musik gefolgt und auf Ball einer Abschlussklasse gelandet.
In der Hoffnung, mehr Nachtleben oder wenigstens eine anstaendige Bar zu finden, sind wir dann die Pitt und die George Street entlang gewandert, leider ohne Erfolg.
Vereinzelt vorbeilaufende Passanten haben zugegeben, dass ein wirkliches Nachtleben leider nur am Wochenende stattfindet.
So haben Julia und ich dann bereits um halb 12 (um 12 waere eh der letzte Bus gefahren, danach wieder ab halb 6) den Bus nach Hause genommen, gegen viertel vor 1 war ich zuhause.

Was habe ich sonst so in den letzten Tagen gemacht?
Sonntag war ein reiner Gammeltag, Montag ein Haushaltstag, Essen machen, Waesche waschen, aufhaengen, falten, Sport, Naegel lackieren, Emails schreiben, was halt so anfiel.
Den Dienstag habe ich oben beschrieben, heute habe ich einige Sachen fuer kuenftige Reisen geplant, Erika Emails geschickt, und passe z.Z. auf Miles auf, der aber friedlich schlaeft.

Samstag, 26. September 2009

Miles Taufe - 26. September 2009

Michi und Uwe haben letzte Woche, waehrend eines Essens mit ihrem Geschaeftspartner, beschlossen, Miles mit den Kindern der Familie des Geschaeftspartners taufen zu lassen, eine Woche spaeter. Also heute.
Vorab waren meine Infos dazu: normaler Kleidungsstil, Kirche beginnt um 12 Uhr, danach Lunch.
Da Franzi, Uwe und Michi sich aber schon etwas schick gemacht hatten, habe ich mich heute Morgen dann doch kurzfristig gegen kurze Hose und T-Shirt und fuer Bluse und Jeans entschieden.
Wir sind schon etwas frueher losgefahren, so gegen 11 vielleicht, da noch einige Formalitaeten geklaert werden mussten.
Die Kirche selber war ein einstoeckiges Gebaeude aus Holz ohne Verzierungen irgendeiner Art. Keine Kirchenfenster, altertuemlichen Konstrukte, nichts. Weder von innen noch von aussen.
Nachdem wir die Verwandschaft von David (das ist Uwes Geschaeftspartner) kennengelernt hatten (eine grosse Familie, die halt neben Miles alleine drei Taeuflinge gestellt hat), haben wir uns auf Plastikstuehlen nieder gelassen. Die Gemeinde bestand auch nur aus Angehoerigen von Davids Familie, uns und Miles Pate samt Frau.
Der Altar war etwas erhoeht aufgebaut, mehr ein Tisch mit Kerzen und Wasser.
Diese Taufe wurde also nicht wie bei uns in einem normalen Gottesdienst abgehalten, sondern wurde mehr oder weniger ausserhalb arrangiert.
Alles lief total locker ab, der Pfarrer hat erstmal waehrend dieses Gottesdienstes die Familien gefragt, auf welchen Namen die Kinder getauft werden. Miles Philip. (Michi findet die Vorstellung klasse, dass spaeter mal irgendwo Doctor aem pi Baeckes steht.)
Wir haben ab und zu mal gebetet, einmal das Vater unser (haette ich mir auf englisch mal vorher durchlesen sollen. Habe fuer mich auf deutsch gebetet), und ansonsten war da nichts. Kein Gesang, kein Aufstehen, keine wirklichen Fuerbitten, nichts. Am Ende mussten Familien, Taeuflinge und Paten noch mal nach vorne, den Taeuflingen wurde dabei dann Wasser ueber den Kopf gegossen. Nicht son bisschen wie bei uns. Die haben richtig was aus ner Kanne uebern Kopf geschuettet gekriegt. Miles hat geschrieen.
Nach der Zeremonie sind wir zu dem Haus von Davids Vater gefahren, es ist riesig und sehr luxurioes. Ich glaube, er war Unternehmensberater oder so. Dort haben wir Champagner geschluerft, uns mit Haeppchen vollgestopft und gefroren. Es war unheimlich kalt in dem, was ich anhatte, es ging aber allen so. Gott sei Dank hat der Champagner mich etwas von innen gewaermt.
Das Catering war super. Zunaechst kleine Fruehlingsrollen mit Dipp, dann so eine Art Roesti mit Roast Beef (mein Favorit), Blaetterteig mit Kaesefuellung und karamellisierten Zwiebeln, Blaetterteig mit einer Eifuellung, zwischendurch immer mal wieder gewoehnliche Wuerstchen mit Ketchup. Die Haeppchen kamen im Abstang von etwa 10 Minuten und waren definitiv das Highlight. Danach gabs noch fuer jeden eine Portion Chicken mit Sate Sauce und Reis und wer dann noch nicht genug hatte, konnte noch Fish 'n' Chips haben.
Ich hab mich mit einer aelteren Dame unterhalten, die urspruenglich aus Deutschland kommt, aber schon seit 1961 in Australien lebt und mit der Frau von Miles' Paten.
Insgesamt wars da aber nicht so spannend muss ich sagen und irgendwann hat Uwe Franzi und mich nach Hause gebracht.
Von dem Champagner war ich unheimlich muede, so dass ich den groessten Teil des Tages im Wohnzimmer verbracht habe.
Gerade passe ich auf Miles auf, der friedlich schlaeft, morgen fahre ich mit Franzi in die Mall. Abends backen wir Kuchen, den Franzi anlaesslich ihres Geburtstags noch mit in die Schule nehmen muss. Hoffentlich erwartet sie nicht wieder etwas so kompliziertes...

Freitag, 25. September 2009

Mein Tag in Mona Vale und mein erstes Rugbyspiel - 25. September 2009

Heute mittag bin ich mit dem Bus nach Mona Vale gefahren, Julia und ich wollten an den Strand. Aber wie das Leben so spielt, wurde daraus nichts. Kurz bevor ich an der Bushaltestelle angekommen bin, klingelte mein Telefon. Ich hatte den Ipod noch im Ohr und mein handy war ganz unten in der vollgepackten Tasche, dass ich nicht rechtzeitig dran kam. Es war eine australische Nummer und ich dachte, dass es vielleicht die Nummer von Uwes Firma sein koennte, die ich nicht eingespeichert habe. Denn kaum einer hat die Nummer hier... Ich hab also auf gut Glueck zurueckgerufen. Eine Frau. Auf Englisch. Wer konnte das sein? Sie hat sich vorgestellt, aber da ich an der Pittwater Road (zur Erinnerung: sechsspurige Schnellstrasse, also laut) war, habe ich nichts verstanden. Also: "Sorry?" und sie: "Is this Jana? Here is Erika." Das Reisebuero! Sie hat mir was erzaehlt, aber wie gesagt, es war laut und die Verbundung war schlecht. Das wohl wichtigste habe ich aber mitbekommen, Julia und ich solllten mal vorbeikommen. Ich hab ihr gesagt, dass ich eh auf dem Weg nach Mona Vale bin.
Bei Julia angekommen haben wir zunaechst Obstsalat gemacht, waehrend Iris cones gebacken hat. Der Obstsalat bestand aus Passionsfrucht, Orangen, Birne, Ananas, Granatapfel, Banane.
Bevor wir zum Reisebuero gehen wollten, haben wir noch cones mit so einer Art Quark und Erdbeermarmelade gegessen, sehr koestlich!
Danach hat Iris uns mit Hilfe von Google Earth noch die lohnenswertesten Punkte am Great Barrier Reef gezeigt, denn wenn wir schon mal im Reisebuero sind, koennen wir ja auch mal ein paar Broschueren mitnehmen, dachten wir.
Im Reisebuero angekommen, wurden wir schon freudig von Erika erwartet. Sie war heute noch besser drauf als beim letzten Mal, hat sich gefreut, uns zu sehen.
Und sie hatte eine gute Nachricht. Dank eines special offer bekamen wir Geld von ihr, dass sie mit einem national park entry verrechnet hat.
Prima.
Mit mehreren Broschueren bewaffnet haben wir uns an den Strand begeben, darin geblaettert, gequatscht und Interessantes markiert.
Leider wurde es recht schnell kuehl und wir sind wieder zu Julia gegangen. Nach einer Kakaopause bin ich dann auch wieder nach Hause gefahren, um von Apfelpfannkuchen begruesst zu werden.
Nach dem Essen haben wir uns hier ein Rugby-Spiel angeguckt. Es war das Halbfinale von keineahnungwas zwischen den Paramatta Eels (an dieser Stelle moechte ich hinweisen auf Daniel Mortimer, einen huebschen Anblick) und den Bulldogs (Endstand 26:12). Ohne die Rugbyregeln zu kennen, moechte ich behaupten, dass dies das ideale Spiel fuer angestaute Maenneraggressionen ist. Wer, wie ich, ein absoluter Rugbylaie ist, dem soll hier kurz erklaert werden, wie das Spiel funktioniert. Eine Mannschaft besteht (laut Franzis Aussage) aus 12 Spielern, gespielt wird auf Rasen. Da es mir deutlich mehr als 12 Spieler vorkam, vermute ich (nur eine Vermutung!), dass das Spielfeld kleiner ist als beim Fussball. Kann aber auch daran gelegen haben, dass die Maenner alle ordentliche Kanten sind und somit mehr Platz auf dem Fernseher einnehmen.
Gehen wir davon aus, dass Mannschaft A den eifoermigen Ball hat. Ein Spieler dieser Mannschaft rennt also wie ein Irrer gegen eine Wand aus meist 5 Gegnern. Diese koennen mit dem in ballbesitzseienden Spieler ungefaehr alles machen, was sie wollen und was weh tut. Da unser Spieler den Ball nicht verlieren will, bleibt ihm keine andere Wahl, als sich auf den Boden zu schmeissen, den Ball unter sich begraben. Alle gegnerischen Spieler schmeissen sich dann einfach auf ihn drauf.
Nach kurzer Zeit loest sich das menschliche Gewuehl auf und der Spieler A, sofern noch in Ballbesitz, gibt den Ball durch seine Beine gerollt an einen Mitspieler ab.
Dieser laeuft gegen die naechste testosterongeladene Wand. Alles beginnt von vorne.
Ziel des Spiel ist es, moeglichst viele Punkte zu erlangen. Da geht z.B. indem der Ball zu einer Linie am Spielfeldende gelangt, ein sog. TRY. Das bedeutet, dass ein Spieler den Ball kontrolliert hinter dieser Linie plaziert. Im Anschluss an ein Try (das 4 Punkte gibt) hat die Mannschaft die Moeglichkeit, den Ball durch 2 Stangen zu schiessen, die in der Mitte der besagten Linie aufragen. Dafuer gibt es dann 2 Punkte.
Eine weitere Moeglichkeit, einen Punkt zu machen, ist, den Ball vom Spielfeld aus zwischen diese Stangen zu schiessen (1 Punkt).
Alles klar soweit? (Ich hoffe, ich hab das richtig verstanden und richtig erklaert. Allen Besserwissern sei gesagt, dass sie ihr Wissen gerne mit der Kommentarfunktion zum Besten geben duerfen.)
Ein jedenfalls sehr brutaler und recht stumpfer Sport, zumindest anzugucken.

Morgen findet Miles' Taufe statt, Michi und Uwe haben das letztes Wochenende spontan beim Geschaeftsessen beschlossen. Gegen 12 Uhr ist ein Gottesdienst, anschliessend ein Lunch bei dem Geschaeftspartner von Uwe.
Abends sind die beiden auf ner Party, ich pass auf Miles und Franzi auf.
Fuer morgen und uebermorgen sind wieder Sandstuerme angesagt, ich bin gespannt, wie viel wir hier davon mirbekommen.

Donnerstag, 24. September 2009

Sydney Tower mit Julia - 24. September 2009

Heute haben Julia und ich unser langgeplantes, aber auf Grund der Wetterverhaeltnisse doch immer wieder verschobenes Vorhaben, auf den Sydney Tower zu fahren, endlich in die Tat umgesetzt.
Nachdem ich heute morgen mit Hilfe von Staubsauger und Wischer die Ueberreste des Sandsturms von den Boeden im Obergeschoss befreit hatte, gings gegen Mittag los. Von der Bushaltestelle am Queen Victoria Building sind Julia und ich zum Sydnet Tower gelaufen. Nachdem wir die Tickets gekauft hatten, gings auch schon mit dem Fahrstuhl hoch. 4 mal so hoch wie das Opernhaus und doppelt so hoch wie die Harbour Bridge und somit so hoch wie der Eiffelturm, ist der Sydney Tower, der highest point above Sydney.
Oben angekommen hatte man wirklich einen eindrucksvollen Blick ueber die ganze Stadt. So konnte ich auch mal das Olympiastadion von 2000 sehen (vielleicht in Zukunft einen Besuch wert?); vermuten, wo Bondi Beach ist; raetseln, warum auf einem Dach pinke Blumen auf knallgruenem Hintergrund sind; herausfinden, wo genau das Fischrestaurant ist, bei dem Julia und ich auf unserer ersten gemeinsamen Tour gegessen haben; staunen, dass die einzige Werbetafel, die zu erkennen ist, von Coca Cola ist; Baustellen auf und um Hochhaeuser von oben betrachten; natuerlich viele Fotos machen und und und.
Im Anschluss daran waren wir im sogennanten OzTrek. Das ist ein 3D-Kino im Tower selbst. Zunaechst kann man in 4 verschiedenen, liebevoll hergerichteten Kulissen Menschen-Hologramme sehen, die einem was ueber Australien erzaehlen. Das ist ziemlich gut gemacht.
Im Anschluss daran gings ins 3D-Kino selbst, man ist ueber Australien geflogen und hat einige Attraktionen gesehen, Uluru, Great Barrier Reef, Regenwald, Sydney.
Gegen Mittag haben wir dann am Darling Harbour was gegessen und sind im Anschluss daran auf der Suche gewesen nach dem Hard Rock Cafe.
Nach langer Suche entschieden wir uns fuer die Zuhilfenahme von Passanten, die uns aber leider mitteilten, dass das Hard Rock Cafe in Sydney geschlossen wurde. Das war etwas aegerlich.
Den urspruenglich geplanten Ausflug nach China Town haben wir verschoben, es wurde langsam dunkel.
An der Bushaltestelle angekommen mussten wir am eigenen Leibe wieder mal erfahren, was es bedeutet, wenn ein Bus ueberpuenklich ist...

What's different?

Auf den Tag genau vor einem Monat bin ich losgeflogen, Zeit fuer ein kleines Feedback. Wo gibts Unterschiede zwischen der australischen und der deutschen Lebensweise? Was werde ich in Deutschland vermissen, was fehlt mir hier?

Es gibt Kleinigkeiten, die fallen im Alltag kaum mehr auf: das nuschelige Englisch, dass die Austalier hier sprechen zum Beispiel. Manchmal muss man sich wirklich sehr bemuehen, um zu verstehen und um zu erkennen, wann ein mundfauler Aussie mal wieder ein Wort einfach weggelassen hat...
Auch klar war, dass die Autos auf der falschen Seite fahren, nicht immer denke ich daran, wenn ich mich auf den Beifahrersitz setzen moechte, hallo Lenkrad.
Ueber Schuluniformen habe ich zu Hause nicht nachgedacht, meine Meinung ist gespalten. Es gibt einige, die sehen an egal wem aus wie ein haesslicher Sack. Nicht sehr nett fuer die Kinder. Andere gibt es, die momentan modisch angesagt zu sein scheinen, die Kinder sehen gut darin aus. Jungs im Hemd find ich super. Widerum andere, vereinzelte Maedchen machen aus ihrer Schuluniform ihre eigene Mode, da sitzt der Rock schon mal hoeher, die Bluse ist am Bauch verknotet, oben ist ein Knopf auf. Kreativ, aber wohl nicht Sinn der Sache, denke ich.
Leider fuehren die Schuluniformen dazu, dass die Kinder / Jugendlichen Schwierigkeiten damit haben, einen eigenen Kleidungsstil zu entwickeln. Schlimm finde ich dabei Leggins, bei denen der Po nicht von einem laegeren T-Shirt oder einem Kleid verdeckt wird. Ueblich sind auch schicke Business-Anzuege mit Joggingschuhen.
Gut finde ich die Zuneigung der Australier zu Wasser ohne Kribbel, alle trinken Leitungswasser (wir haben einen Kuehlschrank, bei dem man auf Knopfdruck gekuehltes Wasser und auf Wunsch auch Eiswurfel oder crushed ice bekommt), Kribbelwasser oder einen Kasten mit Wasser habe ich hier noch nicht gesehen. In Manly gibt es wie so Brunnen, aus denen sich jeder Wasser abfuellen kann. Die wollen so der Umweltverschmutzung durch Wasserflaschen entgegenwirken.

Wenn ich hier morgens losgehe, um nach Sydney zu fahren, muss ich mich stellenweise entscheiden, ob ich es riskiere, auf der Strasse zu gehen oder in den Vorgaerten von Hundebseitzern. Buergersteig? Fehlanzeige! Strasse koennte ein Problem sein wegen des meist rasanten Fahrstils der Australier. Die Wohngebiete sind zwar regelmaessig durchzogen von Hueckeln, dass haelt den passionierten Autofahrer jedoch nicht davon ab, zwischen diesen mal ordentlich das Gaspedal nach unten zu druecken.
Hunde sind hier der beste Freund des Menschen, in Elanora Heights gibt es zwar nicht viele Geschaefte, aber ein Dog Stylist ist Pflicht. Auch sonst sieht man doch schon fast regelmaessig den ein oder anderen Laden, in dem es ausschliesslich um das Wohl unserer vierbeinigen Freunde geht. Doch in den Vorgaerten lauert noch ein weiteres Hindernis: Sperrmuell. Was im Haus nicht mehr gebraucht wird, wandert fuer unbestimmte Zeit in den Vorgarten. Dort wird es entweder von Nachbarn mitgenommen, die das ungeliebte Stueck noch gebrauchen koennen oder es steht halt so lange darum, bis der Sperrmuellwagen kommt. Ungefaehr zweimal im jahr sei dies der Fall, habe ich mir sagen lassen.
Laufe ich nicht Gefahr, gegen Sperrmuell zu rennen, so kann ich in den Gaerten haeufig Boote oder sehr grosse Autos in den Einfahrten betrachten. Wer braucht schon Kleinwagen?

Mit dem Bus unterwegs zu sein ist auch eine Sache fuer sich. Wenn man sich auskennt, kein Problem, faehrt man zum ersten Mal... na ja... ich hab ja schon beschrieben, wie das so ausgehen kann.
Fakt ist, die Bushaltestellen haben keine Namen. Jedenfalls stehen die nicht an den Bushaltestellenschildern dran. Geschweige denn, dass im Bus eine Anzeigetafel waere, die den naechsten Stopp ankuendigt.
Auch haben Busse hier offensichtlich die Angewohnheit eher zu frueh als zu spaet zu kommen oder einfach gar nicht. Ist man 5 Minuten zu frueh an der Bushaltestelle, kann das schon zu spaet sein. Dann wird daraus ein laengeres Warten, als wenn man zu spaet gewesen waere. Unschoen. Ueberhaupt, das mit dem In-den-Bus-Einsteigen ist nicht so einfach wie man denkt.
Der Busfahrer haelt nur an einer Haltestelle, wenn jemand gedrueckt hat von innen oder wenn jemand an der Bushaltestelle dem Fahrer winkt. An jeder Haltestelle steht deshalb "signal driver". Doch wie signaled man denn, ohne dass man sich zum Deppen macht? Einfach winken wie zum Abschied? Nur mal kurz den Arm auf die Strasse halten? Hysterisch mit den Armen fuchteln? Ich weiss es nicht und druecke mich davor, so gut es geht.
Hat der Bus dann gehalten, ist Ruhe angesagt. Zunaechst einmal steigen alle Fahrgaeste, die raus muessen, aus. Gerne auch vorne, nicht ohne dem driver ein freundliches "thanks" zugerufen zu haben. Dann wird eingestiegen und zwar in genau der Reihenfolge, in der die Leute an der Bushaltestelle angekommen sind.
Sollte rush hour sein, ist es moeglich, dass an zentralen Haltestellen lange Schlangen entstanden sind. Dabei ist es in der Schlange egal, mit welchem Bus man von der Haltestelle aus fahren will.
Ausserdem gibt es Busse, die zwischen 7AM und 7PM nur Leute einsteigen lassen, die vorher schon irgendwo ein gueltiges Busticket gekauft haben. Leider gibt es bisher kein erkennbares Prinzip, wann ein solcher Bus kommen wird.
Hat man Pech, muss man auf den naechsten Bus warten, oder stolzer Besitzer eines PrePay-Tickets sein.
Der Bus selber hat die Moeglichkeit auf einer Bus Lane, die rot ist, zu fahren um schneller voran zu kommen. Auf dieser Spur duerfen auch Autos fahren, wenn da 4 Insassen (glaube ich) drin sind. Weil ueberall Kameras sind, die kontrollieren, dass keine unerlaubt diese Bus Lanes benutzt, gibt es jetzt Puppen, die statt der Insassen in den Autos sitzen...

Die Busfahrer vorallem, aber auch eigentlich alle anderen Leute hier sind sehr freundlich. Natuerlich hoert man von jedem ein "How are you?", worauf niemand eine ehrliche Antwort zu hoeren wuenscht und natuerlich geht es einem auf den Geist, wenn nacheinander drei Verkaeuferinnen auf einen einstuermen und einen mit derselben, unindividellen Frage belauern, aber sobald man ein Problem hat, oder etwas wissen will, sind alle gelassen, freundlich und aeusserst hilfsbereit.
Bevor man sich ueberhaupt mit dem Nachnamen vorstellen kann, ist der zuvorkommende Gespraechspartner schon zum Vornamen uebergegangen, vor der wohlmoeglich beginnenden Verkaufsverhandlung wird noch schnell eine persoenliche Note in das Gespraech eingebracht. Haeufig startet die bei mir mit "Where are you from?" und schwuppdiwupp weiss man von allen Bekannten, Verwandten und Freunden des Gespraechspartners, die allesamt schon mal in Germany oder zumindest in der Naehe waren, die das Land lieben, oder die ueberhaupt nur schon mal davon gehoert haben.

Steht ein Kauf, z.B. in einem von unendlich vielen Shoppingcentern fest, gibts noch das Problem mit dem Geld. Scheinmaessig ist das kein Problem, mittlerweile weiss ich die Farben der dazugehoerigen Scheine. Woran ich mich nur schwer gewoehnen kann oder will ist die Anordnung der Muenzen. 2 Dollar sind ganz klein (etwa wie 10 Eurocent), der ein Dollar ist etwas groesser. Beide haben in etwa die Farbe der 10, 20 und 50 Eurocents. Das restliche Kleingeld (5, 10, 20, 50 Cent) wird mit dem Wert immer groesser, so dass man haeufig ein sehr volles und vorallem schweres Portmonnaie hat...
Bevor man einen Artikel kauft, sollte man vorher gewissenhaft einen Preischeck machen. So kann es sein, dass ein Shampoo in Laden 1 undgefaehr 5 Dollar kostet, in Laden 2 nur 3 Dollar und im naechsten Geschaeft sogar 6 Dollar.

Sydney selber ist, glaube ich, die sauberste Grossstadt, die ich je gesehen habe. Nirgendwo liegt was rum, kein Muell, keine Zigaretten, nichts.
Es gibt viele oeffentliche Toiletten, auch an den Straenden, und die, die ich bisher gesehen habe, sind alle sehr sauber. Das Gleiche gilt auch fuer die Straende.
Man sieht hier in der Stadt auch nicht so viele Bettler, nur vereinzelt mal einen.
Ab und an sieht man hier Schilder, die auf eine "alcohol free zone" hinweisen und vor manchem Zebrastreifen sieht man ein Schild, auf dem "Stop, Look, Listen, Think" steht.

Bleibt man ueber Mittag zu Hause, darf man sich nicht ueber fehlendes Essen beklagen, hier gibts abends ne ordentliche Portion, mittags haeufig nichts. Wird abends was geholt, sollte man mit den Essgewohnheiten der Asiaten vertraut sein: Haeufig wird zu Sushi gegriffen, es gibt viel chinesisch, Julia kam sogar schon in den Genuss von Hahnenfuss. Pizza schmeckt sehr anders als in Deutschland, in Manly hab ich mal eine richtig gute gegessen, die vom oertlichen Pizzadienst entsprach nicht ganz meinen Vorstellungen.
Die Lieblingsbeschaeftigung der Australier waehrend des Essens, fernsehgucken, finde ich etwas anstrengend, es kommt so haeufig Werbung, dafuer aber immer nur ganz kurz und auch die Auswahl an Werbung scheint stark begrenzt zu sein. Die meiste Werbung sieht zudem sehr laienhaft gemacht aus, mehr wie eine Powerpointpraesentation...

Ueber die PrePay-Vorstellungen bei Handys habe ich mich ja schon ausgelassen, ich empfinde es mehr als einen Vertrag, dass ich das aufgeladene Guthaben nur fuer einen Monat nutzen kann.

Ich denke, das Wichtigste habe ich jetzt aufgefuehrt, vielleicht faellt mir ja in Zukunft noch mehr auf.

Dienstag, 22. September 2009

29.-23. September 2009

Hier ein kleiner Umriss der letzten paar Tage.

Samstag, 19.09.09
Samstags waren Julia, Nicole und ich in der Warringah Mall, shoppen. Dabei hat sich nicht wirklich was spektakulaeres ereignet. Schuhekaufen ist hier in einigen Laeden etwas komisch, da stehen alle Regale nur voll mit Schuhkartons. Nicht sehr schoen. Ausserdem gibt es viele Laeden mit Abendgarderobe, weil die Leute, die in die Disco oder so gehen, so zurecht gemacht sind, als haetten sie einen Ball.
Abends haben Franzi und ich dann auf Miles aufgepasst, weil Michi und Uwe auf einer Party waren.
Nachdem die beiden weg waren, hat Miles angefangen zu weinen. Erst hat Franzi ihn ein bisschen versucht zu beruhigen, dann habe ich mein Bestes versucht. Ich habe ihm saemtliche Schlaflieder meiner Kindheit vorgesungen und dabei gebetet, dass Franzi nicht am Empfaenger des Babyfons sitzt und das mit anhoeren muss. In der Zeit hat sie, was ich nicht wusste, Uwe angerufen und ihn gebeten, herzukommen, was meine Autoritaet als Babysitter etwas untergraben hat... Aber Uwe wollte eh herkommen und sich was weniger warmes anziehen... Der Rest des Abends ist dann aber gut und ruhig verlaufen.

Sonntag, 20.09.09
Wir sind morgens zum fruehstuecken an den nahe gelegenen Palm Beach gefahren (die Leute von den Northern Beaches finden den alle viiiel besser als Bondi Beach). Dort war ein kleiner Markt ueber den wir drueber gegangen sind. Anschliessend haben wir an einer kleinen Bude unser Fruehstueck gekauft, Franzi und ich haben uns fuer Obstsalat, die anderen fuer Schinken und Ei-Sandwich entschieden.
Der Obstsalat war total lecker, die Fruechte etwas exotischer als bei uns, zu meinem Leidwesen war die Grapefruit sehr sauer... Gegessen haben wir das auf einer Wiese mit Blick zum Meer, sehr romantisch. Franzi ist nach dem Fruehstueck mit allen Anziehsachen ins Meer gegangen, ich war nur mit den Beinen drin.
Weil das Wetter so schoen war, habe ich nachmittags beschlossen, hier in Narrabeen an den Strand zu gehen. Leider hat sich der Himmel ziemlich zugezogen, so dass ich die ganze Zeit mein Handtuch umgebunden hatte, um nicht zu sehr zu frieren.
Als es irgendwann angefangen hat zu donnern, habe ich mich entschlossen, den Rueckweg anzutreten, der Wolkenbruch hat mich aber total erwischt. Aber es war eigentlich mehr ein Sommergewitter und somit noch recht angenehm.
Abends haben wir dann alles fuer Franzis Geburtstag vorbereitet, sie wueschte sich eine sehr anspruchsvolle Torte. Beim Backen dieses Monstrums ging aber alles schief, den Teig sollte man eigentlich in 3 Teile teilen koennen, was aber nicht funktionierte, weswegen wir ihn nochmal machen mussten. Die Gelatine in der Himbeercreme hat sich nicht aufgeloest, so dass sie nicht fest wurde. Die Torte selber sollte mit Rosen verziehrt werden, die man selber aus Schokolade formen sollte. Hat auch nicht funktioniert. Es war ein einziges Desaster.

Montag, 21.09.09
Franzis Geburtstag. Morgens haben wir gemeinsam gefruehstueckt und sie hat ihre Geschenke ausgepackt. Highlight war ihr erstes eigenes Handy, ansonsten gabs Klamotten, son Backding mit dem man z.B. Spritzgebaeck macht und von mir ne CD.
Als ich mich endlich aufraffen konnte, bin ich mit dem Bus gegen Mittag nach Mona Vale gefahren, um dort meine Reise zum Uluru zu bezahlen.
Erika war leider nicht da, sie hatte ihre lunch break, so dass ich mit Lauren vorlieb nehmen musste. Peinlich war, dass ich enorme Schwirigkeiten hatte, meinen Namen zu buchstabieren... Gott sei Dank funktionierte die Kreditkarte aber und deswegen steht der Trip jetzt.
Am 16.10. gehts morgens los, von Sydney aus fliegen Julia und ich nach Alice Springs. Von dort aus geht am 17.10. gegen halb 7 morgens der Bus Richtung Uluru.
Dit Tourdetails koennt ihr euch gerne durchlesen unter:
www.adventuretours.com.au/uluru-ayers-rock-tour/
Am 19. ist die Tour dann zu Ende, Julia und ich schlafen noch zwei Naechte im newest hostel in Alice Springs (laut Internetseite), dem Haven Backpakers Resort, bevor unser Flug am 21.10. uns wieder nach Sydney bringt.
Nach meinem Plausch mit Lauren hab ich mich dann mit Julia in Mona Vale am Strand getroffen, wir haben nur geredet, weil das Wetter nicht soo schoen war.
Abends gabs dann, anlaesslich Franzis Geburtstag, Lachs in Sahnesauce mit Reis, sehr lecker!
Zum Nachtisch gabs unser Meisterwerk, den Kuchen. Damit man nicht so viel sieht von aussen, hat Michi ueberall Sahne drumrum geschmiert und statt der Rosen gabs rosa Zuckerschrift. Der Kuchen war okay. Also man muss ihn nicht wieder machen, aber es war auch nicht so schlimm wie ich es ehrlich gesagt erwartet hatte.

Dienstag, 22.09.09
Morgens wurde ich von Iris (also Julias host mum) gegen viertel vor 9 an der Pittwater Road abgeholt, sie hat uns nach Catswood gebracht, wo zwei Shoppingcenter sind. Dort haben wir bis circa 2 Uhr einen Bikini fuer Julia gesucht, was sich als nicht soo einfach erwies. Aber in der letzten Stunde haben wir unsere Aufgabe mit Bravour gemeistert.
Iris hat uns wieder mit zurueck genommen (sie hat sich da irgendwo ne Schule angeguckt), uns bei mir in Elanora Heights abgesetzt, Julia hat ihren neuen Bikini, ich meinen ueblichen angezogen und wir sind runter an den Strand.
Das Wetter war super, und so waren wir -ausgenommen von unserer Surfstunde, die aber nicht zaehlt, weil wir da Neoprenanzuege anhatten- zum ersten Mal richtig im Meer schwimmen.
Das Wasser war zwar noch recht frisch, aber wir haben uns nicht angestellt. Man merkt schon, dass die Stroemung recht stark ist, deswegen waren wir auch nicht sehr weit drin.

Mittwoch, 23.09.09
Ich bin heute morgen aufgewacht und habe durch meine Vorhaenge rotes Licht gesehen. Verwundert ueber dieses Sonnenspiel habe ich dennoch weitergeschlafen. Doch als ich gegen 9 Uhr entgueltig aufgestanden bin, war immer noch ein leicht rotes Licht ueberall, sogar die Wassertropfen im Waschbecken schimmerten rot. Was mich weiterhin verwundert hat, war, dass Franzi noch da war.
Michi hat mir erzaehlt, dass heute der erste Sandsturm in Sydney seit ewiger Zeit ist, und dass davor gewarnt wird, rauszugehen, weil das schaedlich fuer die Lungen ist. Mein Programm fuer heute war eigentlich, je nach Wetter, Strand oder joggen, was ich nun knicken kann.
Der Himmel hat noch immer einen leichten Rotstich, es riecht ueberall total staubig und die Terasse ist uebersaet mit rotem Sand. Auch in der Kueche liegt welcher, den man sieht, wenn man mit dem Lappen drueberwischt. Dabei sind alle Tueren und Fenster zu, so fein ist der.
Dafuer passe ich nachmittags auf Miles aus, so dass Michi ins Buero kann und heute abend koche ich.

Freitag, 18. September 2009

Jeden Tag eine gute Tat - 18. September 2009

Der Tag heute war eigentlich eher unspektakulaer, wenn man mal absieht von meiner heldenhaften Rettungsaktion vielleicht.

Heute morgen war ich joggen (das klappt jetzt schon recht gut, ich werde diese Runde noch ein-, vielleicht zweimal laufen und sie dann erweitern, wie, weiss ich aber noch nicht) und habe im Anschluss mein uebliches Fitnessprogramm (also das, das ich jetzt schon genau zwei Mal gemacht habe) durchgezogen.
Danach geduscht, fertiggemacht, Mittag gegessen (Rest meiner glorreichen Paprikapfanne mit Reis aus dem sehr praktischen Reiskocher), mit Erika telefoniert (mein erstes Telefonat auf Englisch, es ist gut gelaufen. Was sie zur Verabschiedung gesagt hat, hab ich nicht verstanden, aber ich bin sicher, es war eine Verabschiedung) und anschliessend wollte ich zum Strand in Narrabeen.
Ich bin gegen 15 Uhr losgelaufen, das ist die Zeit, in der hier alle Kinder Schulschluss haben. Recht weit unten am Berg hielt ein Bus, aus dem ein paar Kinder ausgestiegen sind. Ein kleines Maedchen (ca. 6-7 Jahre) ist mir sofort aufgefallen, sie stand da alleine und weinte. Alle anderen Kinder sind dann weggegangen, nur sie blieb traenenueberstroemt stehen. Ich hab sie also gefragt, ob ich ihr helfen kann, was denn los sei. Sie hat mir erzaehlt, dass sie mit dem Bus gekommen sei und ihre Mama sie abholen wollte, aber nicht da sei. Sie war total verzweifelt. Ich hab ihr angeboten, dass sie mein Handy benutzen kann und sie nach ihrer Telefonnummer gefragt, ihr dabei aber auch versichert, dass ihre Mama sie bestimmt nicht vergessen hat. Leider wusste die Kleine ihre Telefonnummer nicht, was mich vor ein Problem stellte... Deswegen hab ich sie erstmal gefragt, wie lange sie denn schon warte. Sie meinte, noch nicht lange, sie sei gerade eben erst mit dem Bus gekommen. Das hat mich beruhigt. Dann hab ich ihr angeboten, mit ihr zu warten und wenn ihre Mama dann nicht kommt, dass wir uns dann was ueberlegen, was sie dankbar angenommen hat. Um sie ansprechen zu koennen, hab ich sie nach ihrem Namen gefragt, Kylie. Ich hab ihr gesagt, dass sie nicht zu weinen braucht. Kurze Zeit darauf hoerte man schon jemanden "Hey" rufen, ich hab Kylie gefragt, ob das ihre Mama sei. Sie sagte "probably"...?! und ist dann gluecklich dahingestuerzt. Ich nehme einfach mal an, dass es ihre Mutter war...
Danach war ich nicht wirklich am Strand, hier ist wie so ein grosser See, an dem ich ein bisschen entlang gelaufen bin und die Sonne genossen habe, bis es zu kalt wurde.
Dann bin ich wieder hoch gelaufen, zum Abendbrot gabs Sandwich (total lecker: halt so labberiges Baguette, weil hier ja das Brot immer labberig ist, mit viel Mayo, klein geschnittenem Salat wie auf McDonalds Burgern und darauf chicken. Also so wie wenn man bei uns ein Brathaehnchen kauft und das dann auseinanderrupft.), und jetzt passe ich auf Miles auf.
Franzi hat sich fertig gemacht fuer die Schuldisco (geschminkt, was Uwe glaub ich etwas gewundert hat), Uwe und Michi sind mit einem Geschaeftspartner essen und ich sitze jetzt hier, trinke Cola und esse Schokolade...

Donnerstag, 17. September 2009

Reise buchen - 17. September 2009

Gemeinsam wollten Julia und ich heute unseren Trip nach Alice Springs buchen. Bei ihr angekommen haben wir im Internet nach Fluegen gesucht und mit Hilfe ihrer Gastmutter Iris auch einiges gefunden. Wir haben die Tage variiert, so dass es fuer uns moeglichst guenstig wird. Recht schnell stand als Start unserer Reise der 16. Oktober und als Ende der 21. Oktober statt. Doch Iris kannte noch eine Seite auf der "unbeatable" stand. Dort gab es jedoch keinen billigeren Flug zu den gewuenschten Tagen. So hat Iris da angerufen und der Dame ("Erika") gesagt, dass wir ein besseres Angebot haben, ob sie das unterbieten koenne. Dazu wollte Erika einen Screenshot unseres Angebots, den sie auch nach einigem Hin und Her per Email bekommen hat. Tatsaechlich haben wir daraufhin von ihr einen ca. 50 Dollar billigeren Flug bekommen und da das Reisebuero recht nah an Julias derzeitigem Zuhause ist, sollten wir persoenlich vorbeikommen. Iris hat noch mal nachgefragt, ob sie dort auch mit adventure tours zusammenarbeiten, dem Reiseanbieter, mit dem wir die Tour zum Ayers Rock machen wollen.
Nach Bejahung der Frage sind Julia und ich am Strand losgezogen zum Pittwater Place, einem kleinen Einkaufszentrum (alles ist hier in Einkaufszentren!) in Mona Vale.
Dort angekommen wollten wir natuerlich nur mit Erika sprechen, die uns auch direkt als Julia und Jana identifiziert hat. Sie war total nett. Dank ihr haben wir jetzt alles beisammen, Flug, Tour und Uebernachtungsmoeglichkeit vor Ort.
Allerdings hat sie sich zweimal beim Rechnen vertan, ich will ihr keine Absicht unterstellen, wir waren wirklich schwierige Kunden, aber wir haben alles bemerkt.
Leider funktionierte beim Bezahlen meine Kreditkarte nicht, was mich vor ein Problem stellt... Ich hab Michi angerufen und die hat dann mit Erika gesprochen, Ueberweisung geht aber.
Jetzt versuche ich schon seit einiger Zeit, Kontakt nach Hause herzustellen, was bisher nicht funktioniert hat...
Nach unserem Reisebuerobesuch haben Julia und ich und mit Schokolade eingedeckt an den Strand gesetzt, Surfer beobachtet, gechillt, viel geredet und Maenner abgecheckt ;)
Gegen halb 6 bin ich mit dem Bus nach Hause gefahren, um dann vor ein schier unloesbares Problem gestellt zu werden: Der Ueberquerung meiner Lieblingsstrasse, der Pittwater Road, bei Feierabendverkehr.
Ungelogen habe ich mindestens 10 Minuten gebraucht um eine Richtung (= 3 Streifen) ueberqueren zu koennen. Gott sei Dank gibt es in der Mitte eine kleine Flaeche, auf der man stehen kann, bevor man sich an die andere Richtung macht.
Nach meinem Weg den Berg rauf gabs dann Leberkaese im Broetchen, alles wunderbar also.

Mittwoch, 16. September 2009

Kochen - 16. September 2009

Heute war ich dran mit Kochen - Paprikapfanne. Dazu war ich im Verlauf des Tages einkaufen, das meiste war aber vorhanden. Michi hatte schon paprika in einem groesseren Supermarkt gekauft und so brauchte ich nur noch das Fleisch und irgendwas tomatensauciges. Mit dem Fleisch war das so eine sache. Ich wusste nicht so genau, ob es hier Gehacktes gibt. Gestern habe ich Julia gefragt, ob die schon gehacktes hier gesehen hat und die hat erzaehlt, dass die das aus einem stueck fleisch selber gemacht haben. also hab ich erst noch mal michi gefragt, aber die hat mir versichert, dass es hier gehacktes gibt, was mich sehr beruhigt hat. Sie hat mir auch gesagt wie das hier heisst und mit dem Wissen bin ich losgezogen zum oertlichen butcher An sich war das kein grosses problem, ich hab der Verkaeuferin gesagt, dass ich Gehacktes brauche. Dann hat sie irgendwas gesagt, was ich leider nicht verstanden habe und ich habe einfach mal gepokert, dass sie nur wissen will, wie viel. Leider falsch. Sie wollte wissen, ob die die premium edition von minces meat haben will. wollte ich ("this!"). nur mit der tomatensauce war ich unsicher.
Laut Rezept passierte Tomaten und ne Tomatensauce von Maggi oder so.
Gabs nicht. also habe ich mich fuer 2 verschiedene sachen entschieden: tomato paste und tomato sauce. wieder zu hause habe ich dann schon paprika und zwiebeln klein geschnitten, so dass ich das abends nicht mehr machen musste. abends hab ich dann gemacht, was im Rezept stand, fleisch mit zwiebeln und knoblauch angebraten, gewuerzt, mit wasser begossen, koecheln lassen. dazu kamen 3 rote kleingeschnittene paprika und dann der grosse moment - was genau hab ich an sauce gekauft? es war letztendlich ketchup und tomatenmark, denke ich. das glas tomatenmark hab ich fast komplett aufgebraucht, und dazu hab ich noch n bisschen ketchup getan. abgeschmeckt, mehr gepfeffert und.. fertig. was echt lecker, nur uwe hat mit tabasco nachgewuerzt, aber das macht er haeufiger. und wenn ichs schaerfer gemacht haette, haettens die anderen nicht gegessen. dazu gabs reis.

Ich glaube, dieser Versuch eine komplette Familie zu bekochen ist besser gelungen als der erste, denn beim letzten Mal gabs vielleicht einen Hauch zu wenig Sauche...
Heute morgen war ich uebrigens wieder Joggen, es hat viel besser geklappt als das erste Mal, wenn auch noch nicht zu meiner vollen Zufriedenheit.
Bald bin ich wieder fit.
Morgen Abend, sowie Freitag und Samstag ist babysitten angesagt, morgen treff ich mich mit Julia.

Alles ist also bestens, wie gehts euch?

Dienstag, 15. September 2009

Jana und Julia in Sydney - 15. September 2009

Gestern war ich hier - zugegebenermassen zum ersten Mal - joggen. Ich hab mich lange gedrueckt, aber nachdem ich beim Surfen gemerkt habe, dass der ein oder andere Muskel ein bisschen mehr Training gebrauchen koennte, stand mein Entschluss fest.
Gegen Mittag konnte ich mich dann auch tatsaechlich dazu aufraffen, meinen Entschluss in die Tat umzusetzen, oder - um es ehrlich zu formulieren - mir sind keine anderen Aufgaben mehr eingefallen, die mich davon abbringen konnten.
Ich muss sagen: Es war wirklich sehr, sehr anstrengend. Da ich mich hier in Elanora Heights noch nicht so wirklich auskenne, sondern nur die wichtigsten Wege weiss (ich komme zu den Elanora Heights Shops, auf zwei verschiedenen Wegen zur Bushaltestelle, zum Strand und meistens auch nach Hause), hatte ich keine grosse Auswahl. Hin gings groesstenteils bergab bis zur Bushaltestelle, da bin ich ne kleine Schleife gelaufen und dann gings auf dem anderen Weg natuerlich bergauf. Oh mein Gott kann ich nur sagen. Oben angekommen war ich vollkommen geschafft und ich kann mich ueber fehlenden Muskelkater heute nicht beklagen. Aber ich hoffe, dass ich dran bleibe und das bald ohne groessere Anstrengung schaffe.

Heute waren Julia und ich wieder in Sydney. Wir wollten uns spontan im Bus entscheiden, was genau wir machen wollen, weil wir nicht sicher waren, wie das Wetter werden sollte.
Julia hatte verschlafen, weswegen wir verspaetet losgekommen sind.
Wir sind am ersten bus stop nach der Harbour Bridge ausgestiegen und zuerst etwas durch The Rocks gegangen, das Ursprungsviertel Sydneys mit angeblich vielen kleinen Geschaeften und Restaurants, die wir allerdings nicht soo wirklich gefunden haben.
Angekommen am Circular Qauy haben wir uns in einem Booking Center ueber Fluege nach Alice Springs informiert, weil wir ja von da aus den Ayers-Rock-Trip machen wollen.
Anschliessend sind wir an der Hafenpromenade neben dem Royal Botanic Garden hergelaufen, bis zum Lady Macquarie's Chair, einem in Fels gehauenen Lieblingssitz einer governor's wife. Nicht wirklich spektakulaer. Der Rueckweg ging durch den botanischen Garten, wo wir in der Naehe vom Palm Grove Center schlafende Flughunde (flying foxes) gesehen haben - in Massen! Einige sind auch geflogen, total niedlich. Was genau der Unterschied zu Fledermaeusen ist, weiss ich nicht, diese sind aber, meine ich, kleiner.
Danach sind wir ein bisschen rumgeirrt, bis wir die Art Gallery of New South Wales gefunden hatten. Kann man gesehen haben, muss man aber nicht, denke ich. Es hing voll mit Bilder, die teilweise (meiner laienhaften Ansicht nach) willkuerlich zusammengehaengt worden waren und die jetzt auch nicht so sehr interessant waren. Teilweise war Aboriginekunst ausgestellt, mich haben aber die Bilder der Aborigines im australischen Museum mehr beeindruckt.
Ein Bild hat bei uns aber Eindruck hinterlassen, im Hintergrund war ein toter Ritter aufgebahrt, vor dem ein Hund Totenwache abgehalten hat.
Relativ schnell waren wir dann also mit der Art Gallery durch und hatten Hunger. Da Julia den Darling Harbour bisher nur kurz gesehen hatte, sind wir dahin gegangen und haben uns ein bisschen Fast Food und im Anschluss eine Kugel Eis gegoennt.
Wir sassen auf Stufen zum Wasser hin und Julia hat ihre Pommes neben sich gestellt. Ploetzlich kam eine Moewe und hat die Pommes umgeschmissen. Innerhalb kuerzester Zeit sind bestimmt 30 Moewen auf uns zugeflogen gekommen und haben alle Pommes einfach weggegessen. Das war ziemlich heavy, die haben sich darauf gestuerzt wie die Aasgeier.
Danach sind wir noch ein bisschen am Darling Harbour rumgelaufen und von der Harbourside ueber die Bruecke gelaufen, auf dem Weg zur Bushaltestelle.
Dort angekommen, mussten wir ungefaehr 20 Minuten auf den Bus warten, um dann festzustellen, dass es ein PrePay-Bus ist. Wir haben noch nicht so richtig rausgefunden, wie dieses System funktioniert, aber es gibt einige Busse (an manchen stehts dran, an anderen nicht) bei denen man sich ein Ticket kaufen muss, bevor man in den Bus einsteigt. Sicherlich sinnvoll in der Rush hour, aber da man nie wirklich weiss, ob der kommende Bus so ein PrePay-Bus ist, ein nicht ganz ausgereiftes System.
Wir konnten jetzt also den Bus nicht nehmen und hatten zwei Moeglichkeiten: Entweder darauf pokern, dass der naechste Bus nach Hause kein PrePay-Bus ist oder irgendwo ein PrePay-Ticket kaufen.
Man bekommt es ein allen moeglichen Geschaeften, z.B. in pharmacies oder Supermaerkten. Weil wir aber recht weit weg von der Innenstadt wohnen, haben nicht alle Geschaefte so ein Ticket, das uns bis nach Hause bringt. Also waren wir in einer pharmacy an der Wynyard station, in der wir eine liebenswuerdige Asiatin kennengelernt haben, die sich sehr fuer Deutschland und seine Sprache begeistert hat.
Ausgeruestet mit unserem TravelTen-Ticket (bei dem wir fuer die naechsten 10 Fahrten tatsaechlich 13 AUS gespart haben), konnten wir also mit dem Bus eine Dreiviertelstunde spaeter nach Hause fahren. Dieser Bus war uebrigens kein PrePay-Bus...

Fuer morgen ist ein weiteres Sportprogramm geplant, ausserdem muss ich fuer mein abendliches Essen einkaufen und dann eben abends Michi, Franzi und Uwe bekochen.
Uebermorgen wollen Julia und ich unseren Ayers-Rock-Trip dingfest machen und - je nach Wetter - an den Strand.

Sonntag, 13. September 2009

a perfect day - 13. September 09

Mein Tag heute haette nicht besser sein koennen.
Dass das Wetter gut werden wuerde, wusste ich. Ich bin also mit Sonnenschein geweckt worden und zum Fruehstueck gabs Croissants mit Marmelade und dazu Apfel-Mango-Saft. Lecker.
Ich weiteren Verlauf des Morgens hab ich mich fertig gemacht, dick eingecremt und gegen Mittag gings dann los mit dem Bus (156) nach Manly. (Langsam wird mir bewusst, was es bedeutet hier Bus zu fahren. Von wegen wir Deutschen sind puektlich. Busfahrer hier sind ueberpuenktlich. Wer 5 Minuten vor planmaessiger Abfahrt nicht an der Bushaltestelle steht, hat relativ schlechte Chancen mit dem gewuenschten Bus zu fahren.) Michi hat mich runter gebracht zur Bushaltestelle, ich musste nur noch eine Schnellstrasse (Pittwater Rd) ueberqueren. Gar nicht so leicht, denn ein Auto war klugerweise einfach mal mitten auf der Strasse stehengeblieben. So wurde aus einer dreispurigen Strasse eine zweispurige (die Strasse hat 3 Streifen pro Richtung) und ein kleines Verkehrschaos entstand. Und da kam auch schon der Bus (natuerlich 7 Minuten zu frueh)... Was tun? Richtig, erstmal checken, obs auch mein Bus ist. War er nicht, Gott sei Dank. Die Strasse war immer noch nicht frei und nach einiger, langer Zeit vergebenen Wartens auf dem Mittelstreifen (auch Rescue Island genannt) konnte ich die Strasse tatsaechlich ueberqueren.
Im Bus selber habe ich Julia getroffen, zusammen sind wir in Manly ausgestiegen.
Dort angekommen sind wir schnurstracks zum Strand gegangen, der rappelvoll war. Dort haben wir auf Nicole gewartet. Als sie ankam, haben sich die beiden erst mal bei Hungry Jack's (alsoBurger King) gestaerkt, ich war noch satt von meinem Fruehstueck.
Und danach waren wir surfen. Vorweg: Es war soooo toll!
Wir sind zu dieser Surfschule gegangen, mussten so eine Anmeldung ausfuellen, bezahlen und los gings. Neoprenanzug an (meiner war schon nass, was ziemlich unangenehm war), weisses T-Shirt drueber (damit uns unsere instructors James und Scott im Wasser als beginner erkennen), Brett bekommen, es zu einem einigermassen freien Platz im Sand geschleppt. (Das Brett war echt schwer!) Dort haben wir uns im Kreis angeordnet und haben erstmal eine theoretische Einweisung bekommen: wie man rauspaddelt (80% sind paddeln, der Rest ist Spass. Ich glaube, es sind 95% paddeln. Zumindest, wenn mans nicht so raus hat.), wie man durch die Wellen kommt, wie man aufs Bord gelangt, wie man darauf stehen muss, wie man am sichersten wieder an die Wasseroberflaeche gelangt, wenn man vom Bord geschleudert wird...
Die wichtigsten Bewegungen haben wir auch auf dem Trockenen geuebt, dann gings endlich ab ins Wasser. Zuerst hiess es natuerlich erst mal paddeln, paddeln, paddeln.
Sobald wir weit genug draussen waren, kam entweder James oder Scott zu uns, hat uns und unser Brett in die richtige Position gebracht und Anweisungen gegeben ("paddeln" oder "stell dich hin" oder "JETZT!!").
Meine erste Welle hab ich nicht gekriegt, ich war so verbluefft, dass es jetzt schon so weit sein sollte, dass ich gar nicht mehr richtig wusste, was ich tun muss. Etwas bitter.
Aber die zweite war richtig toll. Erstmal musste ich natuerlich wieder weit genug ins Wasser, was sich alleine nicht so einfach gestaltete. Sobald man froh war, einige Meter vom Strand entfernt zu sein, kam eine Welle und hat einen total mitgerissen und dann ging das Gepaddele wieder von vorne los. Waehrend ich schon mit dem Kopf unter Wasser war, hatten andere menschen tatsaechlich noch Bodenkontakt. Jedenfalls hab ich dann direkt die zweite Welle gekriegt, ich wusste ja schon, wie sich das so anfuehlt, hab mich mit den Armen hochgedrueckt, hingestellt und ... bin tatsaechlich stehen geblieben. Das Gefuehl war unbeschreiblich. Man ist einerseits so stolz, dass es klappt und man will, dass es gar nicht aufhoert. Gleichzeitig ist man hochkonzentriert, damit man nicht runterfaellt und es fuehlt sich einfach cool an.
Und dann bin ich runtergeplumst.
In einer sehr euphorischen Stimmung gings dann wieder raus, ein steter Kampf gegen die Wellen und die Stroemung.
James und Scott haben sehr dabei geholfen, es muss unheimlich anstrengend fuer die gewesen sein. Wir waren in etwa 15 Leute, und die beiden waren unermuedlich dabei, uns allen ein paar Wellen mit auf den Weg zu geben. Je nachdem, ob man dann stehen konnte oder nicht haben sie einem ein Feedback gegeben, was man falsch gemacht hatte bzw. was man beim naechsten Mal nach verbessern sollte bzw. worauf es zu achten gilt.
Ich zumindest kann sagen, dass ich mich da total gut aufgehoben gefuehlt habe. Auch die Gruppe war sehr nett. Eine Asiatin war dabei, die hatte einen chicen Ponyzopf, war sehr dick mit Make-up zugekleistert und hatte waehrend der ganzen Zeit riesige Creolen im Ohr... unfassbar.
Meine dritte Welle war auch total gut, bei der vierten hatte ich leider nicht mehr die Kraft, mich vom Brett wegzudruecken. Schade. Und die Zeit war auch schon rum...
Wir haben alle Sachen zurueckgebracht, kurz geduscht und dann trockene Bikinis angezogen.
Total k.o. aber zufrieden mit uns und der Welt und dem Wetter waren Nicole, Julia und ich noch ein weiteres Mal bei Hungry Jack's, wir brauchten einfach eine Staerkung. Leider hat das meine Meinung ueber Burger King und meine Begeisterung fuer McDonalds nicht unbedingt geaendert. An den Pommes fehlte Salz (und zwar viel!), die Cola war zur Haelfte Eis (nicht uebertrieben) und der Burger war labberig.
Um eine Erfahrung reicher, immer noch hungrig und mit lahmen Oberarmen sind wir dann mit dem Bus zurueck nach Hause gefahren.
Nach fast einer halben Stunde Fahrt und einer netten Unterhaltung mit einem von diesen coolen Busfahrern (die sind hier viiiel gluecklicher als in Germany, ich weiss auch nicht, woran das liegt), und ca. 20 Minuten laufen war ich dann wieder zu Hause. Begruesst wurde ich von einem lachenden Miles, Tomatensuppe (mit Sour Cream, sehr lecker) und einer kalten Dose Cola (die hier uebrigens mit 375 ml groesser sind als in Deutschland).
Nach dem Essen habe ich zum ersten Mal mit meiner Familie telefoniert, dank so einer Billignummer alles kein Problem.
Es war ein anstrengender Tag und ein sehr schoener.

Ich werde wieder surfen gehen!

Donnerstag, 10. September 2009

persoenliche Mitteilung

Hey ihr Lieben.

Dies ist also mein Blog, ich bin grade erst dazu gekommen, ihn einzurichten. Der ein oder andere hat vielleicht schon so einen Text per Mail bekommen, ich hoffe ihr nehmt es nicht persoenlich, dass ich das nicht in zig Varianten aufschreibe.
Ich hab natuerlich schon mehr gesehen, als das, was hier steht. Das werde ich bei Gelegenheit noch mal aufschreiben, damit ihr Bescheid wisst.
In nicht allzu ferner Zukunft werde ich von Alice Springs aus einen Trip machen zum Uluru, ich bin dabei, es zu planen.

Ich hoffe, es geht euch allen soweit gut. Ich denk an euch!

Jana und Julia in Sydney - 10. September 2009

heute war ich mit einem anderen au pair (julia) mit dem bus in sydney. unser plan war, eine hafenrundfahrt zu machen. angekommen an dem hafen wurden wir auch fast direkt von jemandem, der sich als altertuemlicher seemann (so wie in den fluch der karibik filmen) verkleidet hatte, begruesst. der war total nett und hat uns auch eine schiffstour vorgeschlagen, bei der das ticket den ganzen tag gueltig ist und man aber an verschiedenen stationen aussteigen kann. nach ner dreiviertelstunde kommt dann das naechste schiff und nimmt einen wieder mit. fanden wir super, wars dann auch tatsaechlich. der gute seemann hat uns auch empfohlen, an einer bestimmten station auszusteigen (watson's bay), was wir auch gemacht haben. da war es total schoen. wir konnten um so eine landzunge gehen und da strand und meer und felsen geniessen und unsere fuesse im wasser baumeln lassen. danach sind wir noch an einem offensichtlich sehr bekannten fischrestaurant (doyles) gewesen und haben was gegessen (julia und ich als fischnichtliebhaber haben uns auf potato wedges bzw. chicken nuggets und chips geeinigt) und sind dann weitergefahren bis zum zoo. da der erstens teuer ist und zweitens eines tagesausflugs bedarf (wie ich von michi weiss), waren wir dort nur an einem kleinen, abgelegenen strand, an dem vor spritzen gewarnt wurde. der strand war eigentlich sehr malerisch, ich weiss nicht, ob das ne offizielle junkietreffstelle ist?!
weil wir auch gerne mal die harbour brigde von der anderen seite sehen wollten, sind wir wieder in unser boot eingestiegen und bis zum luna park gefahren. das ist eigentlich ein freizeitpark, bei dem man aber keinen eintritt zahlen muss, sondern die fahrgeschaefte einzeln bezahlen muss. leider hatte der park zu und unsere faehre war bereits wieder weg. kein problem, ne dreiviertelstunde konnten wir ja warten. aber unser plan sagte, dass ausgerechnet diese faehre ausfallen wuerde (keine ahnung, warum). Leider war da in er naehe jetzt aber nicht soo viel los (eigentlich nichts um genau zu sein), weswegen wir verzweifelt waren. aber ich wollte ja schon immer mal die harbour brigde zu fuss ueberqueren. wir mussten erstmal ein ganzes stueck laufen, um ueberhaupt auf die bruecke zu gelangen (derweil waren wir uns nicht mal sicher, ob man ueberhaupt darueber laufen kann), aber wir haben es geschafft :)
der spaziergang selbst ueber die bruecke war eigentlich nicht soo spektakulaer, es war gut, es mal gemacht zu haben, aber der ausblick vom schiff auf die oper etc. ist weitaus beeindruckender.
auf der bruecke haben wir dann einen schwaben kennengelernt, christian, mit dem wir uns gut unterhalten haben. so war der weg nicht zu lang und haeufig lustig (julia mit bayrischem akzent, christian der schwabe und jana aus dem pott).
wir wollten danach noch zum center point tower und christian hat uns bis dahin begleitet.
aber julia und ich waren dann doch zu muede um noch darauf zu fahren und noch mehr sightseeing zu machen. das haben wir auf einen spaeteren zeitpunkt verschoben.

wettermaessig muss ich sagen, wars heute ideal. die sonne hat geschienen, aber es war nicht zu heiss. es war aber so warm, dass man es auf dem schiff mit fahrtwind gut aushalten konnte.

Jana lost in Sydney - 2. September 2009

Nachdem ichs am Vortag ruhig angegangen bin, und nur hier in den Elanora Heights Shops war (Elanora ist der Ort, in dem ich wohne) um Diverses zu besorgen (unter anderem eine SIM-PrepadKarte, die aber nicht so wahnsinnig sinnvoll ist. Man kauft Guthaben zwar im voraus, bekommt dann noch nen Bonus dazu, z.B. 150 AUS Guthaben fuer 29 AUS Cash, das ganze haelt aber nur einen Monat. also voll unsinnvoll eigentlich, aber die einzige moeglichkeit, dass ich erreichbar bin und das brauche ich auch, wie sich noch zeigen wird), war heute wieder das grosse abenteuer an der Reihe.
Um nach Sydney zu gelangen, habe ich den selben Bus (L90) genommen wie vor 2 Tagen. alles hat wunderbar geklappt. ich bin eine Station weiter ausgestiegen als beim letzten mal (absichtlich!) und war direkt am Queen Victoria Building, einem unendlich grossen Shoppingcenter (unten gibts billigere Sachen, oben mehr so was fuers riesige Budget. Schaetze ich. denn oben stehen die Preise schon nicht mehr dran...). Da habe ich dann viel Zeit damit verbracht, von Geschaeft zu Geschaeft zu gehen und einfach nur ein bisschen zu bummeln. In einer Etage sind Kleider von der queen ausgestellt, die in einem Film getragen wurden, der ueber sie gedreht wurde. Ausserdem wurde auch die Geschichte des Gebaeudes mit Fotos beleuchtet, was ich mir ebenfalls angeguckt hab. Das war eigentlich ziemlich interessant.
Als ich einen Grossteil gesehen hatte, bin ich raus aus dem QVB und war fast am Darling Harbour. Da ist alles moegliche los, Auffuehrungen, das Aquarium ist da, viele Restaurants und Cafes, Kino, ... Auch da war ich in einem Shoppingcenter, das aber keinesfalls mit dem vorher gesehenen konkurrieren konnte.
Im Anschluss daran wollte ich "einfach nur" zum circular quay um von da aus mit der Faehre nach manly zu fahren (ich liiiiiiebe diese Ueberfahrt). Leider war meine Orientierung schlecht und ich hatte nur eine wage Vorstellung, wohin ich musste. Also in meiner Tasche nach meinem Strassenplan gekramt... nicht drin... der andere? SCH... Also musste ich meinem Instinkt folgen.
Sicherlich gibt es kuerzere Wege zu meinem Ziel, aber dann haette ich diese wunderbare Verkehrstoerung durch protestierende mitbuerger asiatischer herrkunft sicherlich nicht miterlebt. Wunderbar. war aber mehr ein riesiges verkehrschaos als free education. Ich musste mich also durch eine Masse von Plakaten, applaudierenden Menschen, Stoecken zur befestigung der Plakte, Polizisten, Kameras, Mikrofonen und was sonst noch dazugehoert wuehlen. Bei meiner Groesse kein Problem.
Ploetzlich sah ich Verkehrsschilder mit der Aufschrift Harbour Brigde. Genau da wollte ich ja fast hin. Also bin ich denen gefolgt. Und dann sah ich den botanischen Garten. Da bin ich dann reingegangen und auch nach einiger Rumeierei habe bin auch auch am Opera House rausgekommmen. Ich war der Faehre nahe.
Dank meines grossartigen Travelpasses konnte ich sie gratis nutzen und um 3 Uhr fuhr ich dann nach Manly. Leider war meine geliebte Ueberfahrt etwas sehr windig und leider war dieser Wind auch noch sehr kalt. Nachdem ich tapfer 15 Minuten gefroren hatte, bin ich dann nach drinnen gefluechtet, um dort einem kleinen Kind beim Schreien zuzuhoeren. Da wurds mir doch fast wieder warm ums Herz.
In Manly selbst faellt mir die Orientierung nicht sehr schwer (vermutlich weil es eigentlich klein da ist) und auch fuer Menschen mit guter Orientierung sehr zuegig fand ich mein persoenliches Paradies in Form von den Laeden von Roxy, Billabong, Quicksilver... (Keine Sorge, das Kreditkartenlimit ist nicht aufgebraucht).
Nachdem ich alles gesichtet, innerlich nach "brauch ich sehr dringend" bis zu "brauch ich eigentlich nicht so dringend, ist aber trotzdem soo schoen" katalogisiert hatte, machte ich mich frohen Mutes und gestaerkt dadurch, dass bis dahin alles gut verlaufen war, auf den Weg zur Bushaltestelle. Die ich auch prompt -oh wunder- wiederfand.
Und hier beginnt das Drama.
Ich wusste, dass mich von Manly aus 2 Busse nach Hause bringen wuerden, der 155 und der 156. nachdem ich mich gemuetlich niedergelassen hatte (es war viertel vor 5) kam auch schon der 155. Ich fuhr... und fuhr... und fuhr... und ploetzlich war ich die einzige die noch in diesem Bus war. Dazu muesst ihr wissen: man drueckt einfach auf stop, wenn man an der naechsten haltestelle raus muss. die haltestellen haben aber nicht alle zwangslaeufig einen namen und schon gar nicht wird angezeigt, wo man ist, oder wo der bus als naechstes haelt (was busfahren fuer einen orientierungslosen menschen echt schwer macht!). Aber ich wusste ja, wo ich raus muss. Hinter so ner Bruecke. Im weiteren Verlauf meiner einsamen Bustour kam ich auf den Gedanken, dass ich jene Stelle jedoch eventuell verpasst haben muesste. (Ich weiss nach wie vor nicht, wie!) Irgendwann hielt jedocht der Bus an, oeffnete die Tueren und blieb stehen. Also bin ich zu der Busfahrerin gegangen und habe sie gefragt, ob ich jetzt aussteigen muesse. Ich hab ihr erklaert, dass ich nicht weiss, wo ich bin oder ob ich im falschen Bus bin oder ob ich einfach den bus stop verpasst hab. Was sie bejahte. Ich wollte Uwe anrufen, um ihm das mitzuteilen, konnte ihn auch am anderen ende der leitung hoeren, er mich aber nicht. Also SMS. Die busfahrerin hat sich ganz lieb um mich gekuemmert, mir gesagt, was ich tun kann etc. Dann ist sie weitergefahren (wofuer der stop da gut war, weiss ich nicht so genau) und hat an einer haltestelle gehalten, an der ein anderer fahrer fuer sie eingestiegen ist. Der wurde ueber mein problem informiert und sagte, ich solle auf die andere strassenseite gehen und da auf den 185 warten. (in wirklichkeit ist das nur die abgespeckte version von allem, aber alle details wiederzugeben wuerde zu lange dauern) Der 185 kam um kurz nach 7, also hab ich Uwe angerufen, um ihm mitzuteilen, wo ich bin, dass ich ueberhaupt noch bin und wann ich ungefaehr kommen. Wo ich denn waer. eine kurze Orientierund meinerseits ergab: "am ALDI". Ehrlich. da steht man in der Pampa mitten im nichts und was sieht man? einen Aldi. das hat doch irgendwie was troestliches oder? Ich jedenfalls war in Mona Vale gelandet, unmittelbar neben Franzis Schule. was ich aber auch erst spaeter rausfand. Uwe entschloss sich jedenfalls sehr netterweise dazu, mich heldenhaft zu retten. Und troestete mich mit den worten, dass das wohl nicht das letzte mal gewesen sein wird...

Jana lost in Sydney - 30. August 2009

Heute war der grosse Tag, ich war zum ersten Mal wirklich alleine unterwegs und habe direkt nach den Sternen gegriffen und bin nach Sydney gefahren.
Der Weg an sich waere nicht das Problem gewesen, doch meine Orientierung spielte nur so halb mit. Nach dem ersten Abbiegen war mir nicht mehr klar, in welcher Richtung nun die Bushaltestelle lag. Es war ein Abwaegen zwischen Instinkt und Erinnerung. Ich entschied mich fuer die Erinnerung, allerdings nur fuer die ersten 200 Meter. Ich war dann ueberzeugt, dass ich den Strassenverlauf noch nie gesehen hatte und war stolz auf meinen Instinkt. Innerlich triumphierend ging ich weiter.
Frohen Mutes begann ich also ein lange Wanderung bis zur Bushaltestelle, erschwert durch zahlreiche Huegel (es ist wirklich sehr huegelig) und eine lange Strecke. Nach dem ich etwa eine Viertelstunde unterwegs war, war ich sicher, dass ich sehr falsch war. Meinen Ausflug nach Sydney hatte ich innerlich schon abgeschrieben, da es mittlerweile kurz vor 11 war. Doch gegen kurz nach 11 das Wunder. Trotz des falschen Weges (davon war ich jetzt tatsaechlich ueberzeugt) hatte ich mein Ziel gefunden. Vielleicht 300 Meter davon entfernt, aber immerhin nicht auf der anderen Seite des Berges.
In einer waghalsigen Aktion ueberquerte ich die Schnellstrasse und entdeckte, dass mein Bus in 5 Minuten ankommen wuerde (Absichtlich hatte ich vorher nicht geguckt, wann genau er faehrt, damit ich nicht enttaeuscht waere, falls ich ihn verpassen sollte. Ausserdem wusste ich nicht, wie lange der Weg genau dauert), also war alles perfekt. Insgesamt hatte ich weit ueber eine halbe Stunde gebraucht (Uwe hat mit 15-20 Minuten gerechnet), aber ich war an meinem ersten Ziel.
Die Busfahrt selber kostete mich etwas ueber eine Stunde Zeit, in der ich ueberlegen konnte, was ich also in Sydney tun wollte. Ich entschied mich vorerst, den botanischen Garten in der Naehe der Oper in Angriff zu nehmen und dann zu gucken, wie viel Zeit ich noch hatte.
Der botanische Garten war schnell gefunden (man mag es kaum glauben) und wurde genauestens inspiziert (zumindest in den Sekunden, in denen kein waghalsiger Jogger verzweifelt versuchte mich ueber den Haufen zu rennen). Das Wetter war perfekt, sehr sonnig, sehr warm, aber nicht zu warm, ein leichter Wind.
Der Garten selber war ziemlich schoen, gross, gut gepflegt, ueberall auf den Wiesen waren Personen, die lasen, Sit-ups machten, boxten, joggten, guckten, fotografierten, mit ihren Familien da waren ...
Sehr vermutlich habe ich nur einen kleinen Teil des Gartens gesehen, aber ich musste weiter. So viel gab es noch zu entdecken.
An der Hafenpromenade bin ich zurueckspaziert Richtung Circular Quay, an dem ich auf dem Hinweg einige Prospekte mitgenommen hatte. Diese wurden an der Rueckseite des Opernhauses durchgeblaettert nach etwaigen Ausflugsmoeglichkeiten. Ich brauchte Pause.
Ich entschied mich, den Rest des Tages im Aquarium zu verbringen und begab mich auf den Weg. Doch ich entdeckte das Museum of Sydney und war der Meinung, dass ich ein paar Kenntnisse der Geschichte Sydneys (sind ja nur etwa 200 Jahre)doch besser zu Beginn erwerben sollte und so ging ich darein.
Vieles war echt interessant und auch gut gemacht (an einer Wand waren z.B. die eingeschifften Waren aus verschiedenen Laendern in Glasbausteinen aufgestellt, ein buntes Sammelsurium, das wirklich sehr eindrucksvoll aussah), anderes war weniger spannend (alte Scherben von irgendwas nicht mehr identiifizierbarem z.B.). Das Museum war ziemlich interaktiv gestaltet, man konnte u.a. fiktive Gespraeche zw. unterschiedlichen Gesellschaftsschichten simulieren (was ich leider nicht immer verstanden hab). Was ich ziemlich cool fand war ein Vergleich von Sydney vor 100 Jahren mit dem jetztigen anhand von Fotos und den Bau der Harbour Bridge, bei der man von beiden Seiten zu bauen begonnen hat.
Die Zeit verging wie im Flug und dann war es auch schon kurz vor halb 4. Eine kurze Rechnung ergab, dass ich noch 1 Stunde Busfahrt und eine halbe Stunde laufen vor mir hatte und ich wollte nicht mega spaet wiederkommen. Doch bevor ich losfuhr, wollte ich mir noch ein Wochenticket fuer Bus und Faehre kaufen. Leider war ich mir nicht sicher, ob ich eins nur fuer den gruenen Bereich benoetige, oder auch fuer den lilafarbenen. Das herauszufinden, war nicht unbedingt so einfach, ich bin hin und hergerannt zwischen Kaufschalter und zwei netten Busfahrern. Aber ich hab jetzt mein Ticket (Elanora Heights liegt genau auf der Grenze, ich hab jetzt den lilafarbenen TravelPass.)
Beim Aussteigen aus dem Bus hatte ich mir aus meiner Handinnenflaeche die Strasse notiert, an der ich ausgestiegen war (York St), um mir den Heimweg zu erleichtern. In der Hoffnung, dass es hier so funktioniert wie in Deutschland wollte ich mich dann auf dem Rueckweg gegenueber auf den Buergersteig begeben um dort nach einer moeglichen Bushaltestelle zu suchen.
Angekommen an der York St wurde ich allerdings bitter enttaeuscht, diese Strasse wurde nur in eine Richtung befahren. Ich musste also was anderes suchen. Parallel dazu fand ich recht zuegig eine Strasse, die raus aus Sydney ueber die Harbour Brigde fuehrt und war froh. Doch erst gabs da keine Bushaltestellen (ich war verzweifelt) und dann hunderte nebeneinander. An einigen stand leider nicht dran, welcher Bus von da abfuhr, so dass meiner durchaus haette dabei sein koennen. Und da fuhr er auch schon an mir vorbei, der L90. Schade. Ich wusste jedenfalls, dass ich nicht megafalsch war und begab mich auf die Suche, die Strasse weiter abwaerts. Eine lange Strasse! (Natuerlich haette der Bus auch aus irgendeiner Seitenstrasse einbiegen koennen, aber die Moeglichkeit versuchte ich zu ignorieren, irgendwo musste ich meine Suche ja starten.) Als ich voellig verzweifelt war (nein, so schlimm wars nicht. Ich war nur einfach sehr kaputt und meine Fuesse hatten einige aufgeraute Stellen, an denen die Schuhe nach 6 Stunden versagten), sah ich meine Rettung in gelber Weste, einen Busfahrer, der mit seinem Bus Pause machte. Ich fragte ihn, wo denn mein Bus abfaehrt und er zeigte auf eine Saeule, unweit von mir entfernt (10 Meter?)... Natuerlich...
Gluecklich zu wissen, dass ich noch am selben Tag in mein eigenes Bett fallen wuerde und in der Hoffnung auf viel Essen, konnte ich 20 Minuten spaeter in den Bus steigen.
Als ich in Elanora Heights angekommen war, hab ich dann auch tatsaechlich den richtigen Weg nach Hause genommen und war kurz nach halb 7 wieder hier.