Dieser Tag begann früh, zu früh. Nämlich um 4.10. Zumindest für die anderen. Ich hab das Wecken leider verschlafen (ehrlich, ich hab nichts mitbekommen), deswegen begann der Tag, obwohl noch immer zu früh, deutlich zu spät. Mit 20minütiger Verspätung (Frühstück sollte es bis viertel vor 5 geben) bin ich also aufgestanden und auf dem Weg zu den Waschräumen bedingt durch Dunkelheit, fehlender Taschenlampe und Ungeschicklichkeit gegen einen Zaun gelaufen, was mein Wohlbefinden nicht unbedingt steigerte und außerdem zu einer offenen Stelle an meinem Schienbein führte. Tragisch, tragisch.
Mein Frühstück war recht knapp, für mehr als 2 Scheiben Brot reichte die Zeit nicht, und da ich noch etwas trinken wollte, habe ich mir noch schnell die Zunge am sehr heißen Tee verbrannt. Ein gelungener Start also.
Um 10 nach 5 gings dann wieder los mit dem Bus, ab zum Ayers Rock (oder Uluru, wie er jetzt offiziell als Eigentum der Eingeborenen heißt), den Sonnenaufgang genießen. Natürlich auch wieder mit Massen von Menschen, umgeben von einem Blitzlichtgewitter tausender Kameras.
Im Anschluss an dieses Highlight (ja, das war es, trotz Müdigkeit) gings dann einmal um den Felsen rum.
Eigentlich hätten wir auch die Möglichkeit gehabt, ihn zu besteigen, aber Miles hat uns beschworen, das aus Respekt vor der Kultur der Eingeborenen nicht zu tun und allen, die es vorhatten (ich hätte es nicht gemacht), hat das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht, wegen zu starken Windes war der Aufstieg geschlossen.
Der Weg misst etwa 10 km. An einigen Stellen kann man nah an den Uluru ran, z.B. bei interessanten Höhlenmalereien. An vielen Stellen ist es verboten, Fotos zu machen (die Beschilderung war etwas irreführend, man war sich nie so ganz sicher, ob man sich in einer Zone befand, in der es erlaubt ist oder nicht), weil dort dann spirituelle Stellen sind.
Ab und an waren Schilder aufgestellt, welche Bedeutung der Berg an dieser oder jener Stelle hat mit den jeweiligen Erzählungen.
Nach dem Großteil der Strecke haben wir uns dann mit Miles getroffen, der uns durch den Rest der Strecke geführt hat. Unter anderem hat er uns eine Höhle gezeigt, die als Krankenhaus genutzt wurde oder eine Koch- und Schlachtstelle, an der das Blut besonders gut abfließt, Informationen, die wir sonst nicht gehabt hätten.
Außerdem hat Miles uns von verschiedenen Gesetzen der Aborigines erzählt und deren (sehr schmerzvollen) Einführung in die Gemeinde.
Mich hat das ziemlich beeindruckt zu erfahren, welche Bedeutung wirklich dahintersteckt.
Das Wissen konnten wir anschließend im Cultural Centre (11:00-11:45) noch vertiefen, in dem wir aber auch keine Fotos machen durften.
Dort fand sich ein sog. "Sorrybook". Viele Menschen haben als Andenken an ihre Reise zum Uluru ein Stück von dem Felsen mitgenommen. Seit diesem Zeitpunkt ist ihnen viel Unheil widerfahren.
In dem Sorrybook sind Briefe, die diese Erlebnisse erzählen und die Menschen bitten um Verzeihung und schicken das entsprechende Stück Fels zurück.
Weiter gings, wieder zum Camp, Lunch wie am vorangegangenen Tag. Das Camp musste gesäubert werden, wir würden nicht mehr zurückkommen.
Gegen halb 2 gings dann weiter, ein kurzer Abstecker zu einem Lookout für den Mt Conner (auch ein großer Felsen mitten im Nichts), den wir aber nur von weitem gesehen haben.
An dem Lookout hatten wir auch die Möglichkeit (weil kein National Park), rote Erde als Andenken mitzunehmen.
Das Programm war für den Tag beendet, ohne Stress oder straffen Zeitplan gings weiter, für mich schlafend, bis ich gegen viertel vor 4 von Gehupe geweckt wurde und Miles mit 2 Männern auf der Straße sprach, die dort mit ihrem Auto die Straße blockierten. Nachdem er sich versichert hatte, dass sie keine Panne hatten, meinte er: "Keep away from street. Very busy hours. You will die!"
Ein kleines Highlight des Tages war die Rast in King's Creek, wo wir alle einen Milchshake (der ein oder andere auch einen Kamelburger) zu uns genommen haben. Endlich waren wir mal wieder in einer Art kleinem Dorf, endlich wieder Menschen.
Um viertel nach 6 sind wir in unserer Unterbringung für diese zweite Nacht angekommen, dem Kings Canyon Resort. Das war diesmal wirklich mitten im Nichts, nicht mal eine Straße gabs. Miles hat das dennoch genutzt, um mal ordentlich Gas zu geben und so kamen wir gut durchgeschüttelt, an. Auf unser Abendessen (Spaghetti à la Outback) mussten wir diesmal recht lange warten, währenddessen haben Julia und ich uns mit 4 taiwan girls über die kulturellen Unterschiede ausgetauscht und ich konnte mit meiner Fähigkeit glänzen, auf mandarin bis 10 zählen zu können.
Der Abend klang mit Nachtisch (eine Mischung aus Müsli mit warmen Aprikosen und dazu Vanillesauce) am Lagerfeuer aus. Die Nacht wurde wie gehabt im swag und Schlafsack verbracht, hallo Sterne.
Um 10 Uhr ging das Licht aus, schnell war ich eingeschlafen. Vorher hatte ich mir diesmal aber noch den Wecker gestellt (5 Uhr...).
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