Ich bin wieder zurück!
Nach meinem Abstecher ins Northern Territory vom 16. bis zum 21.10.09 melde ich mich nun mit Details der Tour. Während der Fahrt im Shuttle, waährend Busfahrten und Flugzeiten oder in unserer Unterkunft habe ich mich bemüht, alles Geschehene mit Hilfe von Stift, Papier und Handy festzuhalten, sodass ich möglichst alles erzählen kann.
TAG 1: FREITAG, 16.10.09
Ich habe von Donnerstag auf Freitag bei Julia geschlafen, von dort aus sollte uns am Morgen der Northside Shuttlebus zum Flughafen bringen. Donnerstag Abend meldete sich Dave, unser Fahrer, und sagte, dass die Tour recht voll sein würde. Weil er noch viele andere Menschen auf dem Weg zum Flughafen abholen müsse, wäre er schon um 6:35 da.
Hieß also für Julia und mich: früh aufstehen.
Nachdem wir die erste Hürde erfolgreich bewältigt hatten und Dave auch pünktlich da war, konnte ich den verlorenen Schlaf nachholen bis wir schließlich gegen 8:15 am Flughafen waren.
Es folgte ein "Quick Check-Inn" am Automaten, danach mussten wir uns trotzdem noch anstellen, um unser Gepäck aufzugeben. Alles verlief reibungslos.
Mit Quantas sind wir dann knapp 3 Stunden ins Red Centre Australiens geflogen, unter uns die weite Wüstenlandschaft, überall nur rot, soweit das Auge reichte.
Der Flughafen Alice Springs' ist denkbar klein (er wird auch nur von einer Fluggesellschaft angeflogen), aber sehr gemütlich. Schon hier wird die Nähe der Aborigines-Kultur deutlich. Er ist ausgelegt mit Teppichen mit traditionellen Mustern, bunten Punkten, Bumerangs.
Empfangen wurden wir von einer älteren Dame, die freiwillig Gäste begrüßt, visitor guides verteilt und über die Umgebung informiert.
Nachdem wir unser Gepäck hatten, sind wir zu einem Mann gegangen, der unübersehbar ein Schild mit dem Logo unseres Resorts "ALICE HAVEN" in der Hand hielt.
Dort angekommen (ca. 15 Minuten Fahrt) wurde uns Zimmer Nr.1 im Erdgeschoss zugeteilt, 8 Betten, aber keines belegt.
Alice Haven liegt etwa 5-10 Minuten zu Fuß von der Innenstadt von ALice Springs entfernt, hat einen Pool, Küche, Internetzugang, TV-Möglichkeit. Die Zimmer waren mit 4 Hochbetten ausgestattet, hatten alle ein Bad.
Wir mussten schnell noch bei AdventureTours, unserem Reiseveranstalter anrufen, um die Tour zu bestätigen, haben dann dem Pool einen Besuch abgestattet (es war soo warm!), dann gings auf Erkundungstour.
Alice Springs ist nicht unbedingt die hübscheste Stadt, überall Beton, aber Julia und ich kamen zum ersten Mal in Kontakt mit den Ureinwohnern Australiens. Sie waren überall. Auf Bänken, in Parks, im Schatten von Bäumen zum Schlafen...
Es gibt eine schön gestaltete Straße (Todd St), in der eine Menge Ausstellungen von Aboriginekunst sind und ein Shoppingcenter, aber ansonsten ist dort nicht sehr viel los.
Den Sonnenuntergang haben wir dann auf dem Anzac Hill genossen, auf dem ein Denkmal für Soldaten des 2. Weltkriegs steht, von dem aus man auch einen beeindruckenden Blick über die ranges hatte.
Wieder im Alice Haven angekommen, war unser Zimmer dann doch voll, aber in Anbetracht der Tatsache, dass wir am nächsten Tag wieder früh aufstehen mussten, weil unsere Tour startete und es den anderen ähnlich erging, war abends nicht mehr viel los.
TAG 2: SAMSTAG, 17.10.09
Der Tag begann erneut früh, nämlich um 5:15 Uhr (Alice Springs Zeit, Unterschied zu Sydney beträgt 1,5 Stunden).
Pünktlich um 6:10 Uhr stand unser tour guide, Miles, plötzlich in unserem Zimmer und holte uns ab. Schnell wurde das Gepäck in einem Anhänger verstaut, dann gings los. Insgesamt 13 Leute waren im Bus und unser erster Stop war von 7:50-8:10 eine Camel Farm, auf der wir auf Kamelen geritten sind. Eine wackelige, aber amüsante Angelegenheit, wenn man darauf bedacht ist, auf den Fotos, die gemacht wurden, einen halbwegs glücklichen, und nicht erschrockenen Anblick abzugeben. Vorallem, als unser Kamelführer plötzlich losgerannt ist, fiel das Halten im Sattel schwer.
nach diesem kurzen Abstecher gings mit dem Bus weiter, zur Auflockerung der Atmosphäre und zum Kennenlernen der Mitreisenden (alle so bis Mitte 20, einer älter) begann dann das sog. Speeddating, bei dem man neben 6 der Leute für jeweils ca. 10 Minuten gesetzt wurde, um die wichtigsten Sachen abzuchecken. (Name? Woher? Warum in Australien? Alter? Was schon gesehen?) Leider war die Musik ein bisschen zu laut (für meinen Geschmack), so dass man sich anschreien musste. Außerdem musste man halt jedem immer das Gleiche erzählen, denn die Variation der Fragen war nicht sehr groß. Trotzdem wars ziemlich witzig und hat auch seinen Zweck erfüllt.
Mit gelöster Stimmung gings dann nach Erlunda (9:30-9:45), wo eigentlich nicht sehr viel los war. Die Möglichkeit der Benutzung von Sanitäranlagen war gegeben und außerdem standen da aus Metall riesige Tiergebilde (Igel und Drache, wenn ich mich nicht sehr täusche), aber das wars.
Gegen halb 12 haben wir dann noch mal einen Stopp mitten auf der Straße gemacht, um Feuerholz für die Nacht zu suchen. Dabei galt: feste Schuhe an und wenn der Stock sich bewegt, fallen lassen.
Die Aussicht auf der Strecke war ziemlich karg. Es war beeindruckend, wie viel Land nicht genutzt ist. Da ist eine Straße, auf der man sich befindet und drum herum ist NICHTS. In Deutschland kommt wenigstens ab und an mal ein kleines Dorf, oder ne Kuh oder ein Fluss, irgendwas lebendiges jedenfalls.
Nichts bedeutet in diesem Fall: rote Erde soweit das Auge reicht, halbvertrocknete Bäume darauf und ab und an mal ein totes Känguruh, umkreist von Geiern, Vorboten des Todes.
Das Feuerholz wurde auf unseren Anhänger geladen, weiter gings nach Court Springs, wo aber nichts los war.
Um 1 Uhr sind wir dann im Ayers Rock Resort, Yulara, angekommen. Es ist ausschließlich dazu da, Touristen zu beherbergen und hat, wenn ich das richtig verstanden habe, etwa 2000 Einwohner, die nur dazu da sind um für die Hotels, Campinganlagen etc. sorgen. Es ist die 5. größte Stadt im Northern Territory. So viel dazu.
In unserem Camp (es ist ein dauerhaftes Camp von AdventureTours) haben wir dann Lunch gegessen, Sandwiches. Dazu haben einige verschiedene Gemüsesorten kleingeschnitten, es gab Wurst, Käse, Mayo, andere Saucen, das typische Weißbrot, Rotebeete, Mais... Jeder hat sich sein Sandwich selbst designed und nach der lange Fahrt tat es ziemlich gut, was zu essen. Allerdings hätte ich auch gut noch etwas mehr essen können. Nach dem Abwasch gings los zu den Olgas (Kata Tjuta).
Wikipedia sagt dazu:
Die Kata Tjuṯa (die Olgas) sind eine Gruppe von 36 Inselbergen in Zentralaustralien ca. 51 km entfernt von dem Ort Yulara. Gemeinsam mit dem 30 km entfernten Uluṟu (Ayers Rock) bilden sie den Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalpark. Der höchste Fels ragt 564 m aus der Umgebung heraus (1.069 m). Kata Tjuṯa bedeutet in der Anangu-Sprache viele Köpfe.
Die Kata Tjuṯa wurden von ihrem europäischen Entdecker Ernest Giles nach der Königin Olga von Württemberg die Olgasgenannt. 1995 wurden sie offiziell wieder in Kata Tjuṯa umbenannt.
Die Kata Tjuṯa sind vor ca. 500 Mio. Jahren gemeinsam mit dem Uluṟu entstanden und sind mit diesem unterirdisch verbunden. Im Gegensatz zum kompakten Uluṟu bestehen die Kata Tjuṯa aus einem grobkörnigen Konglomerat aus Granit,Gneis und weiterem vulkanischen Gestein, welches die Verwitterung in einzelne Kuppen begünstigte.
Die Kata Tjuṯa sind den Anangu heilig. Ihnen wird Schöpferkraft aus der Traumzeit zugesprochen. Die Kata Tjuṯa werden von den Anangu-Männern für Rituale gebraucht. Der Zutritt für Touristen ist deshalb äußerst eingeschränkt. Ein einzelner Wanderweg im Valley of the Winds ist der Öffentlichkeit zugänglich (die Rundwanderung dauert je nach Wandertempo drei bis fünf Stunden). Ein weiterer kurzer Wanderweg führt vom Besucherparkplatz als Sackgasse zwischen zwei „Köpfen“ entlang (Hin- und Rückweg in ca. 30 min bis 1 Std.)
Besagten Wanderweg "Walley of the Winds" sind wir dann auch gegangen, wir waren etwa bis halb 6 unterwegs.
Auf dem Weg haben wir 2 Lookouts passiert, Ausgangspunkt zahlreicher Fotos. Um uns herum waren nur rote Berge (rot wegen der Oxidation) mit teilweise beeindruckenden Formationen, der Weg war vorallem wegen der Hitze etwas schweißtreibend, aber trotzdem gut zu bewältigen. Miles hat uns an einem schattigen Plätzchen die Entstehung dieser Felsformationen erklärt, aber ich hab zugegeben nicht alles verstanden.
Nach diesem ersten Eindruck gings wieder in den Bus, denn wir wollten den Sonnenuntergang um 6:50 am Uluru natürlich nicht verpassen.
Wir waren allerdings nicht die einzigen, die diesen Plan hatten uns so konnten wir in einer gigantischen Menschenmasse (germans everywhere!!) ein Lichtspektakel erleben. Der Himmel hinter dem Uluru färbt sich wie in Regenbogenfarben und im Vordergrund ist dieser riesige Berg mitten im Nichts.
Trotzdem waren wir froh, danach wieder im Camp anzukommen, denn der Hunger war von den Anstrengungen des Tages groß. Aus Gemüse, Hähnchenfleisch und Nudeln hat Miles mit unserer Mithilfe auf dem barbecue ein köstliches Durcheinander gezaubert, von dem wir gar nicht genug bekommen konnten.
Während des Essens hat er uns mit dem swag (australisches Bett für Camper mit weichem Untergrund. etwas größer als ein Schlagsack, der darein gelegt wird) vertraut gemacht und uns die Pläne für den nächsten Tag erklärt.
Die Toiletten und Duschen auf dem Campingplatz waren total sauber und gepflegt und nachdem wir uns den Staub des Tages abgewaschen hatten und uns am Lagerfeuer gewärmt hatten, gings in unseren swag.
Mit nichts über unseren Köpfen als dem Himmelszelt (die Sterne waren so cool. Dadurch, dass nirgendwo Stadtlicht war, konnte man alle sehen) sind wir dann eingeschlafen.
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